Marcon & Merkel, darüber schreibe ich morgen!
....Das wichtigste kommt Morgen, erst einmal muss ich darüber schlafen!!!
...was ich heute so im Netz gefunden habe:
Jährlich
befragt Theater
heute die
deutschsprachigen Kritiker nach dem Theater
des Jahres,
dem Regisseur des Jahres, dem Schauspieler
des Jahres,
dem Nachwuchsschauspieler des Jahres und dem Stück des Jahres. Diese
Auszeichnungen zählen zu den wichtigsten in der deutschsprachigen
Theaterwelt.
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...was ich heute so im Netz gefunden habe:
»Unbeschwerter
Leser, auch ohne Eid darfst du mir glauben, wie sehr ich mir
wünschte, dies Buch, dies Kind meines Geistes, wäre das schönste,
stolzeste und klügste, das man sich nur denken kann.« Diese
Worte stellt Miguel de Cervantes weltbekannter Erzähler Don Quijote
de la Mancha seiner »Geschichte eines spröden, knorrigen,
launischen Sohnes, den Kopf voll wirrer Gedanken« voran, um sogleich
einzuschränken, dass doch die Natur nur seinesgleichen hervorbringt
und ein solch wirrer Kopf kaum diesem Wunsch nachkommen kann.
Auch
dieser Blog ist mit den hehrsten Absichten entstanden, und
zweifelsohne freuen sich die Autoren dieser
Seiten, wenn sie unbeschwerte Leser_innen finden, die in und zwischen
den hier verankerten Zeilen Gedanken finden, die anregen, aufregen
oder bewegen. Entsprechend sollen diese
Seiten vielfältige Anregungen schaffen, zu lesen und über
Lektüren nachzudenken. Denn Lektüren ermöglichen etwas Einmaliges:
die Welt aus anderen Perspektiven und Blickwinkeln zu betrachten.
Lesen versetzt uns in die Lage, über Dinge zu staunen oder zu
schrecken, die andernfalls an uns vorbeigegangen wären.
Sie
finden hier Texte, mit denen die Lektüren geöffnet werden sollen,
denn die Kunst des Erzählens umfasst längst nicht mehr
ausschließlich das gesprochene oder geschriebene Wort. Daher wird
auf www.intellectures.de nicht
nur über Texte, sondern auch über stehende und bewegte Bilder sowie
über gelungene Zusammenspiele von Wort und Bild nachgedacht.
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2018[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
Inszenierung des Jahres: Am Königsweg, Inszenierung Falk Richter am Deutschen Schauspielhaus Hamburg
Thomas Köck
Inhaltsverzeichnis
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aufgewachsen
als Sohn einer Bankangestellten und eines Tischlers
in Oberösterreich,
arbeitete er als Musiker, studierte Philosophie und
Literaturtheorie an der Universität
Wien und
der Freien
Universität Berlin,
außerdem Szenisches
Schreiben an
der Universität
der Künste Berlin sowie
am Deutschen
Literaturinstitut in Leipzig.
Er arbeitete ua als Regieassistent und Performer beim
theatercombinat wien / Claudia
Bosse,
als Lektor im diaphanes
Verlag,
veröffentlichte in Literaturzeitschriften und zeigte erste
Arbeiten in stillgelegten Kinos, im Schikaneder oder
beim 100°
Festival.
Seither entstanden
eine Reihe von Theaterstücken die ausgezeichnet, häufig
nachgespielt und in mehrere Sprachen übersetzt wurden.
Des
Weiteren organisiert er Literaturveranstaltungen, unterrichtet
Szenisches Schreiben und arbeitete an einem Dokumentarfilm über
den gescheiterten Wiederaufbau von Beirut nach dem Bürgerkrieg,
mit dem er zu Berlinale
Talents eingeladen
wurde und für den Robert-Bosch-Filmpreis nominiert war.[1]
Unter
dem Label ghostdance entwickelt er zusammen mit Andreas
Spechtl konzertante
readymades, die uA bei ImPulsTanz oder
am Theater
Basel gezeigt
wurden.
Gemeinsam
mit Jörg
Albrecht, Thomas
Arzt, Sandra
Gugić und Gerhild
Steinbuch entstand
Ende 2016 der Blog nazisundgoldmund.net,
„ein vielköpfiges poetologisches Monstrum, das die Entwicklungen
und Aktionen der Europäischen Rechten und ihrer internationalen
Allianzen kritisch beobachtet.“[2]
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Theaterstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Klimatrilogie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
paradies fluten (verirrte sinfonie). teil eins der klimatrilogie, UA: Ruhrfestspiele Recklinghausen, Regie: Sara Ostertag, 2016
-
paradies spielen (abendland. ein abgesang). teil drei der klimatrilogie, UA: Nationaltheater Mannheim, Regie: Marie Bues, 2017
Kronlandsaga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
dritte republik - eine vermessung, zweiter teil der kronlandsaga, UA: Thalia Theater, Regie: Elsa-Sophie Jach & Thomas Köck, 2018[3]
-
kudlich – eine anachronistische puppenschlacht, erster teil der kronlandsaga, UA: Schauspielhaus Wien, Regie: Marco Storman, 2016
Weitere Stücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
abfall der welt, UA: Staatstheater Karlsruhe & Rampe Stuttgart, Regie: Marie Bues, 2018
-
die zukunft reicht uns nicht (klagt, kinder, klagt!), UA: Schauspielhaus Wien, Regie: Elsa-Sophie Jach & Thomas Köck, 2017
-
strotter – ein postapokalyptischer spaziergang, UA: Schauspielhaus Wien, Regie: Tomas Schweigen, 2016
Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
Also Poesie gegen Rechts oder was?, Nachtstudio, Bayerischer Rundfunk, 2017, Kollektivtext von Nazis & Goldmund
-
Oskars Beschwerde beim Berliner Senat, rbb, 2015
Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Enis Maci
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Maci
studierte zunächst Literarisches
Schreiben am Deutschen
Literaturinstitut in
Leipzig. Nach dem Magister-Abschluss dort erwarb sie 2017
einen Master
of Science-Abschluss
in Kultursoziologie an
der London
School of Economics.[1]
Zur
Frankfurter Buchmesse erschien 2018 ihr Essayband Eiscafé
Europa im Suhrkamp
Verlag.
Schon zuvor hatte die Autorin zwei Dramen veröffentlicht und
eigene Arbeiten szenisch umgesetzt. Das im Rahmen einer
Schreibwerkstatt am Maxim-Gorki-Theater Berlin
entstandene Stück Lebendfallen erlebte
am 9. März 2018 am Schauspiel
Leipzig seine
Uraufführung unter der Regie von Thirza
Bruncken.
Die Inszenierung wurde von mehreren Theaterkritikern als
verunglückt beschrieben, was indes nicht am Autorentext gelegen
habe.[2] Ihr
Stück Mitwisser wurde
mit dem Hans-Gratzer-Stipendium des Schauspielhauses Wien
ausgezeichnet und in der Regie von Pedro Martins Beja am 24. März
2018 im Schauspielhaus
Wien uraufgeführt.[3] Das
Stück bindet antike Tragödie mit aktuellen Kriminalfällen
zusammen, und interessiert sich ungewohntermaßen zuvorderst nicht
für die Täter und Opfer, sondern deren Umfeld.[4]
Während
der Spielzeit 2018/19 ist sie Hausautorin am Nationaltheater
Mannheim und
lädt dort alle zwei Monate zur Veranstaltungsreihe „Steinbruch
der Leidenschaften“ im Studio ein.
Ihr Stück Mitwisser ist
in der Regie von Nick Hartnagel dort seit September 2018 zu
sehen.[1] Zuvor
lebte die Autorin in Leipzig.[5]
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
Mitwisser, Drama, UA im März 2018 am Schauspiel Wien, Suhrkamp Insel Theater Verlag
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
2018: „Nachwuchsautor des Jahres“ der Theaterkritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute (gemeinsam mit Thomas Köck)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
„Über das Sommerloch und andere unsichere Räume“, in der Zeitschrift Merkur veröffentlichte Essays von Enis Maci
-
Corsogespräch: Wie geht Widerstand? – Enis Maci über ihr Buch „Eiscafé Europa“ (mp3), Deutschlandfunk Kultur vom 16. November 2018
-
„Ich habe Anhaltspunkte gefunden, keine Antworten.“, Enis Maci über ihr Stück „Schwalbenmilch“, 24. September 2018
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Andy Besuch
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Besuch,
der in Berlin aufwuchs, studierte in Dresden an der Hochschule
für Bildende Künste Bühnen-
und Kostümbild bei Henning
Schaller und Johannes
Leiacker.
Danach begann er als freier Kostümbildner zu arbeiten, u. a.
am Schauspiel Köln, am Schauspiel Hannover, am Festspielhaus
Hellerau Dresden, am Staatstheater Schwerin, am Theater
Augsburg,
am Residenztheater München, an der Schaubühne Berlin, am
Deutschen Nationaltheater Weimar, dem Staatstheater Stuttgart und
dem Düsseldorfer Schauspielhaus. Neben Theater- und
Filmproduktionen ist Andy Besuch auch in Werbeproduktionen aktiv.
Für
seine Kostüme des Stücks Der
Meister und Margarita (Regie: Christian
Weise)
am Schauspiel Stuttgart nominierte ihn 2011 die Zeitschrift Theater
heute für
das Kostümbild
des Jahres.
Für
die Spielzeit 2015/16 entwarf Besuch die Kostüme für die
Inszenierung von Monty
Python’s Spamalot des Badischen
Staatstheaters Karlsruhe.[1]
Seine
Kostüme zu Elfriede Jelineks Am
Königsweg in
der Inszenierung von Falk Richter am Deutschen Schauspielhaus
Hamburg zeichnete Theater
heute 2018
als Kostüme des Jahres aus.[2]
Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
2005–2008: Lui
-
2006/2007: TRUST. Wohltat
-
2010: St. Christophorus: Roadkill
-
2015: Uns geht es gut
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
Andy Besuch Homepage
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
↑ John du Prez, Eric Idle: Monty Python's Spamalot - DIE DEUTSCHE BÜHNE. In: Die Deutsche Bühne.Abgerufen am 22. November 2016.
-
↑ Ulrich Seidler: Theater des Jahres 2018: Basel gewinnt Kritikerumfrage. In: berliner-zeitung.de.29. August 2018, abgerufen am 31. August 2018.
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Henning Schaller
Henning Schaller (* 21.
Januar 1944 in Altenberg)
ist ein deutscher Bühnenbildner und Hochschullehrer.
Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schaller
studierte 1962 bis 1967 Gebrauchsgrafik in
Bremen und 1967 bis 1972 Bühnenbild.
1972 bis 1974 war er Meisterschüler der Akademie
der Künste.
1977 bis 1992 arbeitete er am Maxim-Gorki-Theater in
Berlin.
In
der Wendezeit ergagierte
er sich auch politisch, wurde Mitglied des Neuen
Forums,
gehörte zu den Organisatoren der Alexanderplatz-Demonstration am
4. November 1989 und moderierte die Veranstaltung.
1992
wurde Schaller Professor für Bühnen- und Kostümbild an
der Hochschule
für Bildende Künste Dresden und
1999 Leiter der dortigen Fachklasse Bühnen- und Kostümbild.
Daneben war er 1996 bis 1999 Chefbühnenbildner am Staatsschauspiel
Dresden.
Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
Die DDR erlebt ihre größte Demonstration. In: Hannes Bahrmann und Christoph Links (Hrsg.): Bilderchronik der Wende. Erlebnisse aus der Zeit des Umbruchs 1989/90. Ch. Links Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-86153-188-7, S. 36
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
Henning Schaller. chronikderwende.de
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Uns geht es gut
|
Filmdaten |
|
|---|---|
|
Originaltitel |
Uns
geht es gut |
|
Produktionsland |
Deutschland |
|
Originalsprache |
Deutsch |
|
Erscheinungsjahr |
2015 |
|
Länge |
93 Minuten |
|
Altersfreigabe |
FSK 16[1] |
|
Stab |
|
|
Regie |
Henri
Steinmetz |
|
Drehbuch |
Alan
Smithee |
|
Produktion |
Stefan
Arndt, Andrea Schütte, Uwe Schott, Andreas Eicher |
|
Kamera |
Bernhard
Keller |
|
Schnitt |
Lorna
Hoefler Steffen |
|
Besetzung
|
|
|
|
Uns
geht es gut ist
ein deutscher Kinospielfilm von Henri
Steinmetz aus
dem Jahr 2015. Die Hauptrollen spielt Franz
Rogowski.
Darin spielt er den Anführer einer Clique von fünf jungen Leuten,
die in der Sommerhitze durch eine Großstadt ziehen.[2]
Der
Film hatte seine Weltpremiere im Wettbewerb des ZFF Zurich
Film Festival in
der Sektion „Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich“, sowie im
Wettbewerb von Crossing
Europe 2016.[3] Der
Kinostart in Deutschland war am 28. Januar 2016.
Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die fünf ungleichen
Freunde Tubbie, Tim, Marie, Birdie und Jojo verbringen gemeinsam
auf der Suche nach maximaler Unbeschwertheit und Zufriedenheit den
Sommer. Sie treiben ziellos durch die Großstadt, unsicher in Bezug
auf das eigene Selbstbild und vom Umfeld allein gelassen. Dabei
versuchen sie krampfhaft, längst vergangenes bzw. nie erfahrenes
Glück nachzuempfinden. Stets wechselt die Dynamik der Gruppe und
hinterlässt individuelle Spuren bei den Freunden. An diesen
Veränderungen, die unausweichlich erscheinen, droht die Clique
langsam auseinanderzubrechen.
Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der
Film wurde produziert von X
Filme in
Zusammenarbeit mit Anton Buchwieser und Ciné+. Ein großer Aufwand
wurde in das Kostüm- und Produktionsdesign gesteckt. Andy
Besuch war
für das Kostümbild verantwortlich
und Beatrice Schultz für das Szenenbild.[4][5] Über
die Verwendung des Synonyms Alan
Smithee für
das Drehbuch klärt unter anderem Frédéric Jaeger von
der Berliner
Zeitung auf:
"Es ist das Pseudonym für Autoren oder Regisseure, die ihren
Namen von einem Werk zurückziehen."[6]
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Harald
Mühlbeyer auf Kinozeit.de schreibt:
„Debüt-Regisseur Henri Steinmetz gelingt es dabei, die
Spannungen innerhalb der Gruppe ebenso scharf zu zeichnen, wie er
das Absurde ihrer Existenz schildert.“ [7]
Hella
Wittenberg von yaez schreibt:
„Henri Steinmetz’ Debüt klingt vom Inhalt schon ziemlich
ungewöhnlich und ist es auch in der Umsetzung. Wer dran bleibt,
wird aber belohnt!“
Die Frankfurter
Allgemeine Sonntagszeitung schreibt:
„Ein surreales, unheimliches Märchen ist die Geschichte um eine
Gruppe Jugendlicher, die durch eine Stadt streunt. Das liegt
erstens an Franz Rogowski, diesem Schauspieler, der ja immer ein
bisschen anders spielt, körperlicher, direkter, und so, dass man
in jedem seiner Filme (‚Love Steaks‘, ‚Victoria‘) auch die
ganze Zeit einfach nur ihn anstarren könnte. Damit würde man hier
allerdings die so merkwürdig schönen Bilder verpassen, den
überhöhten Blick auf einen Walzertanz im Swimmingpool, zum
Beispiel. Denn dieses Andere kommt, zweitens, von der Atmosphäre,
die zeit- und ortlos, antiquiert und gegenwärtig, verspielt und
bedrohlich zugleich ist; man merkt, wo der Regisseur gelernt hat:
wie Michael Haneke auf LSD: Wenn so die Zukunft des deutschen Kinos
aussehen sollte, dann ginge es uns tatsächlich ziemlich gut.“[8]
Rudolf
Worschech von Epd
Film schreibt:
„Das totale Fixiertsein dieser Gruppe auf sich selbst erinnert
ein bisschen an ‚The
Dreamers‘
– um den Vergleich hoch zu hängen. Am Ende wird Tubbie seine
Eifersucht in einem Gewaltausbruch abreagieren. Das könnte
vielleicht, noch höher gehängt, eine Anspielung auf ‚Clockwork
Orange‘
sein. Man spürt durchaus den Stilwillen dieses Projekts, das sich
zu keinem Ganzen fügt.“[9]
Thomas
Hummitzsch von intellectures schreibt:
„In der mephistophelischen Rolle des Tubbie zeigt Franz
Rogowski sich
einmal mehr als Deutschlands aufregendster Nachwuchsschauspieler,
der mit Mimik und Gestik, mit Stimmmodulation und eindringlichen
Blicken ganze Welten erschaffen und zum Einsturz bringen kann.
Tubbies Stärke besteht darin, andere bloßzustellen und
vorzuführen, seine Schwäche ist die Einsamkeit, die er nicht
erträgt. Deshalb liegt ihm soviel an Marie, einer Lolita, wie sie
Vladimir Nabokov und Jack Kerouac nicht besser hätten beschreiben
können, die neugierig mit ihren Reizen lockt, um den Schönling
Tim (Jonas Dassler) zu beeindrucken. Maresi Riegner gibt dieser
lasziven Kindfrau eine magische Aura, die bei aller Anziehungskraft
noch einen Rest kindlicher Tolpatschigkeit erahnen lässt.“[10]
Frank
Arnold von Tip
Berlin schreibt:
„Zu dumm nur, dass der Name Alan Smithee immer dann herhalten
muss, wenn etwas schief gelaufen ist bei einer Filmproduktion. ‚Uns
geht es gut‘, der die Darstellung von Langeweile mit deren
Erzeugung verwechselt, entpuppt sich nach ‚Mädchen im Eis‘ als
ein weiteres Mängelexemplar aus dem eigentlich renommierten Hause
X-Filme.“[11]
Thomas
Abeltshauser vom Hamburger
Abendblatt schreibt:
„Ein Konzept, das Schlagkraft hätte, wenn es die Erwachsenenwelt
mit ihren Konventionen wirklich infrage stellen würde, doch das
Radikale dieser Konstellation vermag Nachwuchsfilmer Henri
Steinmetz nicht umzusetzen. Das Ergebnis bleibt öde, nichtssagend,
egal. Und das ist genau der Unterschied zu seinem Mentor und
Professor an der Wiener Filmhochschule, Michael
Haneke,
der aus einer tristen Grundeinstellung wie dieser in ‚Funny
Games‘
große Filmkunst machte. Hier bleibt es nur schlecht gemachtes
Handwerk und bloße Behauptung.“[12]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
↑ Freigabebescheinigung für Uns geht es gut. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 156089/K).
-
↑ Susanne Hermanski: Wolf unter Schafen. Süddeutsche Zeitung, 31. Dezember 2015, abgerufen am 23. Mai 2018.
-
↑ Frédéric Jaeger: „Uns geht es gut“ Spannung ohne Auflösung. In: Berliner Zeitung. Berliner Verlag GmbH, 27. Januar 2016, abgerufen am 26. Dezember 2018.
-
↑ Rudolf Worschech: Kritik zu ‚Uns geht es gut‘. Epd Film, 21. Januar 2016, abgerufen am 23. Mai 2018.
-
↑ Frank Arnold: Im Kino: „Uns geht es gut“. In: Tip Berlin. Tip Verlag GmbH & Co. KG, 27. Januar 2016,abgerufen am 26. Dezember 2018.
-
↑ Thomas Abeltshauser: Bei „Uns geht es gut“ stimmt kaum etwas. In: Hamburger Abendblatt.Zeitungsgruppe Hamburg GmbH, 28. Januar 2016, abgerufen am 26. Dezember 2018.
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Generation der verlorenen Seelen
Henri
Steinmetz wagt in »Uns geht es gut« viel und scheitert zum Teil
grandios. Darin führt der vielversprechendste deutsche
Nachwuchsschauspieler Franz Rogowski als Mephisto eine Gang
verwöhnter Gören an, die in einer künstlichen Gegenwart alles zur
hedonistischen Spielerei macht.
»We
are young, we are strong, we’re not looking for where we belong«
heißt es in Kick
Ass,
dem Titelsong des britischen Sängers Mika zum gleichnamigen Film.
Jung, stark und selbstverliebt sind auch die fünf Antihelden in
Henri Steinmetz’ Langfilmdebüt Uns
geht es gut.
Sie irren illusions- und ziellos durch eine anonyme Gegenwart, die
sie dominieren, weil sie nichts darin zu halten scheint. Ob Barmann,
Botox-Dealer oder ein rüstiger Rentner – niemand kann ihnen
Grenzen aufzeigen, weil sie keine Grenzen kennen. Tubbie, Tim, Marie,
Jojo und Birdie sind ein Abbild der verwöhnten Großstadtjugend, die
von der eigenen Sorglosigkeit angeödet nach Sinn im Leben sucht.
Vor
zehn Jahren ging die Jugend im deutschen Kino noch auf die
Barrikaden. Doch wo Daniel Brühl, Julia Jentsch und Stipe Erceg in
Hans Weingartners Die
fetten Jahre sind vorbei (wir
hatten zuletzt Weingartners Die
Summe meiner einzelnen Teile besprochen)
dem Reichtum noch in den Allerwertesten traten, wälzen sich Franz
Rogowski und Co. in der Attitüde der verwöhnten Gören. Zehn Jahre
später fehlt dieser Generation das politische Bewusstsein, das
Weingartners Helden zum Aufstand motivierte. Steinmetz gibt keinen
Anlass, zu vermuten, dass sich irgendein gesellschaftliches
Bewusstsein bei seinen desillusionierten Antihelden noch einstellen
wird, weshalb ihr Aufbegehren nur ein künstlicher Sturm im
Wasserglas bleibt.
Er
lässt seine fünf Kindsköpfe aufgekratzt durch eine inszenierte
Wirklichkeit wandeln, in der alles aufgesetzt ist. In sieben
kammerspielartigen Szenen erzählt dieser überzeichnete
Sommernachts(alb)traum von der Suche nach Halt und Mäßigung in
einer maßlos gewordenen Welt. Er beginnt in einem verschlafenen
Märchenschloss, führt durch Edelrestaurants, Undergroundclubs,
Zockerhöllen und Luxusvillen, um in einer verschlafenen
Nebellandschaft auszulaufen. Alles hier ist Kunst, Botox ist die
Droge, die in dieser bizarren Welt Anerkennung und Akzeptanz
verspricht.
In
ihrer Verlorenheit bilden die fünf Hipsterkinder eine vertraute
Ersatzfamilie, angeführt von dem großartigen Franz Rogowski, der in
Jakob Lass’ Love
Steaks seinen
Durchbruch feierte und zuletzt in
Sebastian Schippers genialer
One-Shot-Berlin-Studie Victoria überzeugte.
In der mephistophelischen Rolle des Tubbie zeigt er sich einmal mehr
als Deutschlands aufregendster Nachwuchsschauspieler, der mit Mimik
und Gestik, mit Stimmmodulation und eindringlichen Blicken ganze
Welten erschaffen und zum Einsturz bringen kann. Tubbies Stärke
besteht darin, andere bloßzustellen und vorzuführen, seine Schwäche
ist die Einsamkeit, die er nicht erträgt. Deshalb liegt im soviel an
Marie, einer Lolita, wie sie Vladimir Nabokov und Jack Kerouac nicht
besser hätten beschreiben können, die neugierig mit ihren Reizen
lockt, um den Schönling Tim (Jonas Dassler) zu beeindrucken. Maresi
Riegner gibt dieser lasziven Kindfrau eine magische Aura, die bei
aller Anziehungskraft noch einen Rest kindlicher Tolpatschigkeit
erahnen lässt. Der Intellektuelle Jojo (Emanuel Schiller) und
Tubbies kleiner Bruder Birdie (Jordan Elliot Dwyer) vervollständigen
die lethargische Wohlstandsgang.
Ihre
Gleichgültigkeit gegenüber der Welt macht sie vordergründig
unverletzbar, in ihnen brodelt aber der Schmerz. Dessen Ausmaß kann
man nur ahnen, wenn die fünf Hipsterkinder wie in der
Eröffnungssequenz aufeinander losgehen. Dort werden sie aufeinander
einschlagend bei einer Art klassischem Ringkampf gezeigt, der in
einer barocken Aufnahme ihrer ineinander verschlungenen, halbnackten
Körper endet. Gewalt und Zärtlichkeit, Hass und Liebe, Abscheu und
Zuneigung – all das prallt frontal aufeinander und wird in dieser
Aufnahme metaphorisch zusammengeführt. Seinen Höhepunkt erreicht
dieser Zwiespalt nach einer Stunde, als Tubbie einen Rentner
verprügelt und ihn anschließend verzweifelt küsst. Es ist das Bild
einer auf die alte Gesellschaft einprügelnden Jugend, die hasst, was
da ist, und sich zugleich danach zurücksehnt, weil es mehr ist als
das Nichts, mit dem sie lebt.
Man
merkt diesem Film die Handschrift von Michael Haneke an, bei dem
Henri Steinmetz in die Lehre ging. Doch wo Haneke – etwa in Amour
– das
Kammerspiel zur Spiegelung von Einsamkeit und räumlicher Enge nutzt,
verharrt Uns
geht es gut in
Kunst um der Kunst Willen. Es bleibt Theater vor der Kamera, ein
hedonistischer Maskenball der besonderen Art, der Wirklichkeit immer
nur spielt und niemals zeigt. So bleibt eine befremdliche Distanz
zwischen den Akteuren auf der Leinwand und dem Kinopublikum. Deshalb
ist Steinmetz erster Langfilm zwar beeindruckend opulent und
kunstvoll, aber immer wieder auch schrecklich künstlich und leer.
Am
Ende heißt es »Uns geht’s allen gut.« »Viel zu gut«, möchte
man antworten. Doch schon kommt die Stimme aus dem Nebel, die sagt
»Dann können wir ja jetzt gehen.« Ja, es wird Zeit, dass sich
diese verwöhnten Gören auf den Weg machen. Denn vollkommen aus der
Luft gegriffen ist das, was wir hier sehen, aller Künstlichkeit zum
Trotze, nicht.
Henri
Steinmetz: Uns geht es gut
Mit
Franz Rogowski, Maresi Riegner, Jonas Dassler, Emanuel Schiller,
Jordan Elliot Dwyer
intellectures
Das Kulturmagazin mit dem Guillemet
Zum Inhalt springenAutor_innen
Dr.
Sabine Blackmore ist
Literaturwissenschaftlerin. Sie hat Anglistik und Germanistik
studiert und zur weiblichen Melancholie im frühen 18.
Jahrhundert am Institut für Anglistik der
Humboldt-Universität promoviert (“In
soft Complaints no longer Ease I find”: Poetic Configurations of
Melancholy by Early Eighteenth-Century Women Poets).
Aktuell ist sie stellvertretende Frauenbeauftragte an der
Humboldt-Universität zu Berlin.
Jana
Friedemann ist
zertifizierte freie Lektorin in den Bereichen der Literatur-,
Kunst- und Kulturwissenschaften, Musik und Geschichte. Sie hat
Germanistik und Deutsch als Fremdsprache studieret,
einLehramtsstudium für Deutsch, Geschichte und Musik absolviert
und war viele Jahre als Bildungsberaterin aktiv. Mehr auf ihrer
Website www.wortzeichentext.de
Thomas
Hummitzsch ist
freier Kulturjournalist und Inhaber dieses Blogs. Er hat ein
Faible für die Neunte Kunst, Fotografie und
Gegenwartsliteratur. Seine Beiträge erscheinen in
folgenden Medien: Rolling Stone Magazin Deutschland,
Tagesspiegel Berlin, Die Welt, Jüdische Allgemeine, TIP,
ZITTY, Kulturaustausch, ALFONZ.
Michael
Knoll ist
Leiter des Berliner Büros der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
Der Historiker hat zuvor viele Jahre das Bundestagsbüro von
Joschka Fischer geleitet. Er pflegt hier seine Leidenschaft für
das lohnenswerte Sachbuch.
Stefan
Möller ist
freier Texter und Literaturliebhaber, er schreibt für mehrere
Online-Magazine. Wenn er gerade nicht liest, verfasst er knackige
Webtexte. Mehr auf seiner Website www.textstatt.de
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Quijote de la Mancha seiner »Geschichte eines spröden, knorrigen,
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sogleich einzuschränken, dass doch die Natur nur seinesgleichen
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