Armutserläuterungen, Gedanken und Analysen...


Ich fühle mich total belogen!

Nicht nur von Gott, und der Kirche, eigentlich von der gesamten Gesellschaft.
So wollte ich meine Artikel eigentlich gestern beginnen, aber dann ist es doch eher eine Erzählung durch das eigene Schicksal, und die eigenen Lebenslagen geworden.

Heute möchte ich einmal alles etwas zusammenfassen.


17. Januar 2019/ Die Lüge schlecht hin! 12:31h


Ich fühle mich total belogen. Wenn ich morgens aufwache, und der Hunger und die Angst vor Obdachlosigkeit und Räumung stehen vor der Tür, dann möchte ich mich am Liebsten wieder umdrehen. Aber das geht nicht, denn dann lande ich in der Klinik, und dann, dann beginnt wieder alles von Vorne. Keiner kann mir helfen, außer ich mich selbst.

Das ist die Erkenntnis.
Ok, das weiß ich ja schon, seit ich mich mit den Jungs geprügelt habe, oder einfach nur verkloppt wurde. Wir werden gelernt, nicht zu lügen. Warum? Es ist eine einzige Irreführung, denn hier stimmt gar nichts. Deswegen bin ich Punk geworden, und bis heute geblieben, auch wenn man es mir nicht mehr ansieht. Denn ich verstecke mich hinter einer eleganten aristokratischen Schale. Wie ein Hummer, werfe ich manchmal meine Schale ab, aber dann panzere ich mich danach um so stärker. Jetzt brauche ich einen Preis. Einen Literaturpreis, eine Stiftung muß mich fördern, sonst werde ich nicht ernst genommen, und vegetiere weiter dahin, als „Möchtegern!“ Denn man betrachtet mich als Hochstaplerin, als Lügnerin. Dabei bin ich ein kreative und sehr freiheitsliebende Lebenskünstlerin und Visionären. Immer wieder suche ich mir solch Coaches, die behaupten, man muß etwas wie real durchspielen, damit es real wird. So mache ich das zum Beispiel gerade. Ich bereite mich auf einen Job vor. Es ist mir ernst. Ich will die Leiterin der Bibliothek des Goethe Institutes in Paris werden. Um das wahr werden zu lassen, müssen die Menschen dort, sich an mich gewöhnen. Das ist der erste Schritt. Der zweite und viel schwierigere scheint mir im Moment überhaupt, den täglichen Arbeitsweg pünktlich zu schaffen. Ich habe eine Strecke von 1 ½ Stunden zu bewältigen. Und da kann immer etwas dazwischen kommen. Zum Beispiel sind wir heute erst 25 Minuten später abgefahren. Ich war fast eine Stunde zu spät in der Bibliothek. Ich habe mir vorgenommen eine Erzählung zu schreiben, über die Dinge, die ich gerade im Kopf habe, über Probleme, die nicht alleine meine eigenen sind. Also habe ich vor, mir ein paar Bücher aufgestapelt, ich liebe Anregungen und Zitate, ich mag mich sehr gerne inspirieren lassen. Seit zwei Tagen haben wir wieder Sonnenschein. Das ist gut, fürs Gemüt. Meine Sorge kein Geld für die Miete zu haben, hat sich gestern, Gott sei Dank gelöst, aber was esse ich, wovon zahle ich nächste Woche meine Wochenkarte für die Metro, wann kann ich meine Kinder wiedersehen?

All das steht im Vordergrund. Also habe ich Listen angefangen, im Zug. Dann mein ersten Weg auf die Bank, mit der ersten Ernüchterung, heute. Ich bekomme kein Bankkonto in der Stadt, solange ich hier keine Wohnsitz und keinen festen Arbeitsvertrag habe. Aber wenn ich kein Bankkonto habe, dann werde ich auch nicht vom Arbeitsamt und vom Sozialamt in Frankreich akzeptiert. Was machen die ganzen Ausländer, Flüchtlinge, frisch angekommen, Hausfrauen, frisch Geschiedenen, Kranken? Ich bin wenigsten fit, auch wenn ich noch ziemlich schlecht französisch spreche. Wie ich finde. Aber es geht jeden Tag besser. Gestern habe ich mir geschworen, bald alles auf französisch zu schreiben, damit ich total in der Sprache zu denken lernen. Nun, zu meinem Thema, zu meine Stichwörtern:

Meine Mutter hat meine Vater verlassen, als ich noch keine zwei Jahre alt war. Trauma Nummer eins! Meiner kleinen Tochter ist das gleiche passiert, nur diesmal wurde ich entsorgt, auf die unangenehmste Weise, wie man eine Frau aus einem Nest schmeißen kann. Ich hatte keine Sohn bekommen, keine Nachfolger, und ich brachte keine Mitgift mit. Eine Millionen hätte mein erster Ehemann gerne gehabt. Nun, ich dachte ich schaffe alles, vor allem immer einen Job zu haben. Und auch den, den ich gerne hätte. Pustekuchen. Den ersten den ich fand, ich wurde Pressesprecherin der Stadt Meran, verlor ich, weil mein italienisch noch nicht gut genug war. Dann bin ich Autorin, DJ und Journalistin geworden. Mein Einkommen, unter jeder Armutsgrenze. Dann der Verlust aller Freunde, aller Unterstützung, kein Rückhalt von der Familie. Nut etwas, von meinem Vater. Meine Sachen in Kellern und Lagern, die ich kaum bezahlen konnte, keine eigene Wohnung. Und das nun bereits seit 10 Jahren. Jetzt ist Schluß! Jetzt gehe ich in die Politik, jetzt suche ich mir Hilfe!!

Sichtbare, verdeckte und latente Wohnungslosigkeit! Das ist das Thema. „Frauen sind in weit geringerem Umfang als Männer sichtbar wohnungslos, daher wird bei der Einschätzung der Größe dieser weiblichen Armutsgruppe von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.“ Ich gehöre dazu, und ich kann ein langes Lied davon singen. Ich habe alles durchgemacht, mich obdachlos gemeldet, in Frauenwohnheimen und Wohngemeinschaften angemeldet und bin nicht aufgenommen worden.

Kein Platz! Also, bei Freunden auf der Coach. Das geht in langen Zeitabständen, mal für ein bis zwei Nächte. Aber immer nur, ohne Kinder. Aber was mache ich, um meine Kinder zu sehen, mit ihnen Zeit verbringen zu können? Am Anfang habe ich noch das Recht gehabt im ehemaligen Ehehaus zu übernachten. Meine Kleine war ja noch eigentlich ein Baby, so wurde sie dann fünf. Ab der Schulbeginn habe ich ein Haus beziehen dürfen, auf gutes Wohlwollen. Eine sehr unangenehme Situation.
„Frauen ohne Wohnung suchen ihre "privaten" Lösungen, um einengende soziale Bezüge überwinden zu können, um gewaltfreier zu leben, um ihr Leben so weitgehend wie möglich selbst bestimmen zu können, um ihre Kinder behalten zu können.“ So bei mir, nur entstanden andere Abhängigkeiten, Angst vor Anzeigen, sexuelle Verpflichtungen und vieles mehr. Dazu kam, daß ich aus der Scheidung sehr schlecht ausgestiegen bin. Ich hatte aus der Ehe auf einmal einen großen Berg an Schulden, und eine Strafanzeige als Unternehmerin am Hals.

„Frauen wollen sich in der Regel selbständig versorgen können.“ Hier müsste ich jetzt erzählen, wie mein ganzes Leben bis dahin ablief. Und warum ich die Gesellschaft, als einen einzige große Lüge verurteile. Ich ging zur Schule, dachte aber sowieso eher daran, schon während dem Studium einen Mann meines Lebens zu finden. Und der würde dann mit mir teilen, war er verdient, und ich würde mich um die Familie kümmern, Kinder haben, ihnen auf dem Klavier vorspielen, und sie großziehen. Ich dachte nicht an Berufstätigkeit. Ich hatte auch keine Sorge, arm zu sein, denn ich würde mir schon einen wohlhabenden Mann suchen.
Pustekuchen! Den Mann, den ich fand, der hatte zwar laut Ehevertrag drei Millionen an Besitz, aber auch ein Projekt von einer Millionen, welches dann später gescheitert ist. Woraufhin, aus drei Millionen, eine wurden.
Mein erster Lebensgefährte wollte Regisseur werden, also plante ich, um ihm die passende Frau zu sein, ich werde Bühnenbildnerin. Er lies mich drei gemeinsame ungeborenen Kinder abtreiben, und trennte sich von mir, kurz vor seinem Diplom als Schauspieler. Er hat mich verraten und belogen.
Mit meinen Eltern hatte ich schon über fünf Jahre gar keinen Kontakt. Sie waren mir schon früh nicht besonders vertrauenswürdig erschienen. Ich habe sie nie in meine Lebenspläne eingeweiht.
Erst jetzt habe ich begonnen einen engeren Kontakt mit beiden zu pflegen. Meine Lebensbewältigungsstrategien beruhten immer auf dem Bild, auf der Vision, wie ich mir mein Leben erträumte. Ich konnte das genau bestimmen, lies mich dann als junge Erwachsene katholisch Taufen, und studierte wild. Nach meinem Diplom als Bühnenbildnerin, begann ich noch auf der Freien Universität in Berlin Theaterwissenschaften, Geschichte und Volkswirtschaft zu studieren.
Dann holte mich das Leben und die Realität ein.
„Bewältigungsstrategien sind immer auch Versuche, in sozialen Beziehungen zu leben, ohne ausgenutzt und verachtet zu werden.“ Also waren Lügen bei mir an der Tagesordnung!

Täuschungen normal. Ich hatte gar kein Geld in der Tasche, aber Perlenohrringe und eine Perlenkette um den Hals, ging regelmäßig am KU-Damm spazieren. Natürlich auch zu Chanel hinein. Probierte am Liebsten die teuersten Kleider an, und tat so, als wenn ich mir das alles natürlich leisten könnte. Ich entwickelte Geschmack. Wusste, was mir stand, wusste, was ich wollte, wie ich aussehen und leben wollte. Ritt, am Wochenende, durch den Grunewald, hatte schon früh einen Presseausweis. Ging ins Theater, in die Oper, in Konzert, auf Bälle. Lebte ein Leben, einer reichen adeligen Tochter, aus sehr gutem Hause. Wohnte in einem Studentenwohnheim und studierte fleißig, von früh bis spät. Sparte, as wenig, kam mit drei D-Mark über den Tag. Wusste, wo ich ganz billig essen und trinken konnte. Kannte immer die günstigsten Kaffeeautomaten und konnte auch fasten.
Das Ziel war ein Universitätsabschluss, dann natürlich eine Doktorarbeit und irgendwann, eine Professur. Das ist übrigens bis heute mein erklärter Berufswunsch!

Also, aber vorher noch ein paar Achterbahnen und Tiefschläge. Da gab es das Thema Alkohol. Mit fünfzehn Jahren, wurde ich einmal abgeschleppt und mit Cocktails zugeschüttet. Das war meine erste Alkoholvergiftung.
Dann kamen sexuelle Übergriffe. Ich hab das für mich dann so versucht zu erklären, die Männer gewöhnen uns Frauen daran, das zu mögen, was sie gerne mit einem tun wollen, und besser ist es, wenn man dabei auch Spaß und Lust empfindet. Scheiße!
Ich hangle mich jetzt etwas durch eine Text zum Genderthema:
„Um ihre Armut so gut wie möglich zu verstecken, weil sie davon ausgehen müssen, dass Armut als ihr persönliches Versagen und Schande gilt, lassen sie sich auf prekäre Unterkunftssituationen ein, um so lange wie möglich nicht aufzufallen.“
Das Problem gab es bei mir nicht, weil ich versuchte immer stabile Lebensgemeinschaften zu haben, in denen der Partner auch die Miete für unsere Wohnung zahlen konnte. Später fand ich mich öfters in solchen Situationen wieder. Das war dann schon der erste Grund warum ich plötzlich auf der Straße stand, als es Winter wurde. Mein damaliger Liebhaber hatte nur ein Sommerhaus, und brauchte im Winter eine Wohnung, mit Frau, die von der Frau finanziert wurde. In sein Modell passte ich nicht hinein. Also, musste ich mir etwas einfallen lassen. Arbeiten gehen konnte ich damals in Österreich nicht, weil ich Deutsche war. Ich hatte keine Arbeitsgenehmigung. Aber zum Glück bekam ich dann bald eine Assistenz, am Düsseldorfer Schauspielhaus, samt Unterkunft, für diese drei Monate, der Theaterproduktion.
„Verdeckte Armut und verdeckte Wohnungslosigkeit von Frauen hängen daher eng miteinander zusammen.“ Danach wollte ich in die Wohnung meines ersten Freundes zurück, dachte es wäre ja auch meine, dort fand ich aber eine andere Frau. Also, stand ich auf der Straße. Was nun? Ich fand wieder für drei Monate ein Provisiorium, machte es mir dort gemütlich, weinte, und war sehr erschöpft, als ich dort wieder heraus musste. Was nun? Ich hatte keine Ahnung wer mir helfen könnte. Ich kämpfte um die Studentenwohnung, sucht mir einen reichen Freund, bzw. der fand sich unerwartet und jobbte etwas als Bühnenbildmodellrestaurateurin. Irgendwie hielt ich mich über Wasser. Dann bekam ich eine Chance, mein Gönner gab mir ein Kapital, um ein eigenes Modegeschäft aufzumachen. Und meine Großmutter vererbte mir 5.000,- DM:
Doch, ich hatte wohl meinen ersten richtigen Größenwahn, und so etwas wie eine plötzliche Manie, die mich überkam. Ich richtetet mich hübsch ein, hatte plötzlich mein erstes schickes Auto, und ein Lager voller Kleider, zum Verkaufen. Nur noch kein Geschäft. Mein Partner gründete mit mir eine GmbH . Ich versuchte mich abzusichern. Doch dann kam die Wahrheit ans Licht. Ich hatte mich verliebt, in einen Arzt, der dachte, ich wäre reich. Und der, als er plötzlich alles durchschaute, die Notbremse zog. Ich wechselte die Stadt. Doch das drohende Übel stand über mir. Mein Geschäftspartner erwartete sich eine erotische Beziehung. Ich wollte das nicht, war ja gerade über beide Ohren verliebt.

„Nicht nur die Frauen auf der Straße sind arm und wohnungslos.“ Ich schlief in einer kalten Kammer bei einer Frau auf dem Land, da ich gar kein Geld mehr hatte. Alle Konten wurden mir gesperrt. Einen Laden hatte ich jetzt inzwischen gefunden, auch etwas Zuversicht, und das erste Geschäft lief langsam an. Das erste Jahr lief sogar so gut, daß ich meinte, mir zwei Verkäuferinnen leisten zu können. Aber ich hatte keine langen Atmen, und die Banken noch kein Vertrauen in meine Geschäftsfähigkeit. Bald konnte ich die hohe Ladenmiete nicht mehr zahlen. Meine privaten Wohnverhältnisse waren ebenfalls einen Katastrophe.
„Sie“, die abgeranzten Frauen, auf der Straße, „bilden lediglich eine kleine Gruppe der sichtbaren Frauen innerhalb der sehr viel größeren Gruppe von armen und wohnungslosen Frauen, die in der Öffentlichkeit unsichtbar bleiben. Frauen versuchen möglichst lange ohne institutionelle Hilfe auszukommen. Sie gehen Zwangsgemeinschaften ein, um nicht obdachlos zu sein, akzeptieren Beziehungen, in denen sie ausgenutzt werden. Frauen kehren mehrmals in die Partnerschaft/Herkunftsfamilie zurück, die sie aufgrund eskalierender Konflikte verlassen haben oder aus der sie aufgrund von (sexueller) Gewalt geflohen sind (vgl. BAG 1997).“ So hört sich das wissenschaftlich betrachtet an. In der Realität sieht es so aus, daß man es ja auch einfach nicht wahr haben will. Das es alles nicht stimmt, das man wenn man fleißig ist, natürlich in Wohlstand leben kann. Es stimmt einfach nicht! Man braucht auch eine Gruppe der Wohlhabenden, die eine Teilhaben lassen will, am Wohlstand, und eine protegiert, hilft und unterstützt. Menschen, die einen nicht nackt ausziehen, und ausnehmen, sobald sie Geld wittern! Der Kapitalismus ist aber knall hart. Ich hatte plötzlich Monate, Sommermonate, mit null Einnahmen, und dann kam der Herbst, Rechnungen mussten bezahlt werden, und es sollte auch wieder neu eingekauft werden, aber wovon?
Armut und Wohnungslosigkeit war für mich total spürbar. Ich brauchte dringend eine Luftveränderung! Ich schloss das Geschäft, fuhr nach Assisi und ging in Klausur, zu den Klarissinnen. Die Äbtissin half mir, mich wieder zu finden. Nach drei Wochen fasten, fuhr ich wieder Heim. Mein Auto machte, Gott sei Dank mit, und genug Benzin hatte ich auch noch. Mit meinem Jägerlatein war ich jedoch am Ende. Ich hatte nur noch Angst. Also schaffte ich es das Geschäft so schnell wie möglich zu räumen und fluchtartig das Land zu verlassen. Keine Gläubiger wollte ich mehr sehen, keine Mahnungen und Rechnungen mehr erhalten. Keinen Stress mehr haben. Ich ging nach London. Suchte mir eine Job, und herbergte in einer Jungendherberge, in einem Etagenbett.

Übereinstimmung besteht in der Fachliteratur seit Jahren darüber, dass Wohnungslosigkeit bei Frauen in "anderen, vielfältigeren und versteckteren Formen auftritt als bei Männern" (Riege 1993, S. 61). Wahrnehmung und Definition von Wohnungslosigkeit werden aber über die gesetzlichen Regelungen im Bundessozialhilfegesetz (BSHG) entschieden. Dort wird zwischen ‘Obdachlosen’ ("Personen ohne ausreichende Unterkunft" nach §2 VO zu §72 BSHG) und ‘Nichtseßhaften’ ("Personen in besonderen sozialen Schwierigkeiten" §4 VO zu §72 BSHG) unterschieden.
Ich war schon zur Nomadin geworden.

Meine Lage war schwierig, was würde passieren. Ersteinmal versuchte ich mich persönlich in Sicherheit, und in Ordnung zu bringen. Also musste ich einmal nach Berlin, zu meiner Familie. Dort blieb ich ein paar Tage über Ostern, und machte eine Bewerbung an der Universität. Ich wollte aus meinen Fehlern lernen. Ich wollte wissen, warum mein Geschäft Schiffbruch erlitten hat. Ich ahnte noch nichts von Krankheiten, von Schwächen, vom Teufel, im Detail.

Da Frauen aber in aller Regel ihre Wohnungslosigkeit verdeckt leben, erfaßt eine an §72 BSHG und der VO zu §72 BSHG orientierte Kennzeichnung nicht die von Armut und Gewalt geprägten tatsächlichen Lebensverhältnisse von Frauen und damit ihren tatsächlichen Anteil, weil die für Frauen "typische" verdeckte Wohnungslosigkeit nicht berücksichtigt wird.

Heute frage ich mich, warum ich mich eigentlich nie eingerichtet habe? Stimmt ja nicht, zweimal tat ich es schon. Jetzt mag ich aber nicht mehr! Lieber habe ich überall einen Koffer, ein paar Sachen, lieber weiß ich immer jemanden, bei dem ich sein könnte, der zu mir sagt. „Hey, Du kannst solange bleiben, wie Du willst!“
Der Schock saß noch so tief, daß ich drei Abtreibungen hatte ertragen, daß meine erste Liebesgeschichte einfach so, sich in Luft aufgelöst hat. Kann ich das so entschuldigen? Was war los mit mir? Jedenfalls hatte ich keinen Halt, als nur mich selbst, und meinen Willen, einmal in Wohlstand leben zu wollen. Bleibt das ein Lügengewebe für immer? Werde ich mir für immer etwas vormachen müssen? Von etwas träumen, was unerreichbar scheint?
Die der Erscheinungsweise der "verdeckten Wohnungslosigkeit" nicht entsprechenden Definitionen der VO zu §72 BSHG erschweren daher vielen der in verdeckter Wohnungslosigkeit lebenden Frauen bereits die Anerkennung ihres Hilfeanspruchs, weil sie nicht "obdachlos" 69 und erst recht nicht "nichtseßhaft" sind.
Einmal habe ich den Fehler gemacht, ohne Wohnsitz zu leben. Daraufhin bekam ich eine Strafanzeige mit Fluchtverdacht. Es gab dann einen internationalen Haftbefehl gegen mich.

Die tatsächliche Wohnungslosigkeit, d.h. auch Armut, wird ignoriert. Es interessiert ja auch keinen. Wer will schon Frauen helfen? Die sollen sich lieber dienend, irgendwo einfügen. Können sie ja auch, haben die Väter, Männer und Söhne Ihnen ja beigebracht. Die prekären Unterkunfts- und Beziehungssituationen der verdeckten Wohnungslosigkeit mit ihrem hohen Maß an Unsicherheit, an Ausbeutung ihrer Arbeitskraft, an wirtschaftlicher und/oder sexueller Abhängigkeit, sind als das zu verstehen, was sie sind, tatsächliche Wohnungslosigkeit und Armut, auch wenn sie verdeckt gelebt wird.
Punkt! Würde meine Tochter jetzt sagen. Aber ich? Ich sehe das noch viel schmerzhafter. Wie weh tut es mir, wenn ich einer Bettlerin nichts geben kann, wenn ich ihr meine letzte Jause gebe, meine Wasserflasche. Seit ich weiß wie kostbar Trinkwasser sein kann, und wie schwer es für schmutzige Menschen ist, sich gratis Wasser zu organisieren, seit dem, nehme ich immer Wasser mit, wenn ich unterwegs bin, und gebe es dem, der obdachlos, auf dem warmen Metroschacht sitzt.

Frauen in in verschiedensten Situationen, sind wohnungslos, auch wenn sie nicht obdachlos sind. Punkt, wie kann ich helfen? Ich frage mich wie kann ich vermitteln, was ich selbst erlebe? Wie schrecklich ist es , von einem Mann eingesperrt zu werden. Nichts zu essen zu haben, die Sprache da draußen nicht zu sprechen. Was verbirgt sich hinter all den Kopftüchern und Schleiern? Wie schrecklich ist die Macht, all dieser Männer. Einmal hatte ich einen jungen Liebhaber. Wenn der hässlich zu mir sein wollte, weil er gerade schlechte Laune hatte, dann hat er zu mir gesagt. Pass auf, irgendwann schlag ich Dich! Oder, pass auf Du wirst alt und hässlich. Ich habe mich nie verweigert. Ich habe aufgepasst, sehr brav zu sein. Sehr zuverlässig und ihm immer große Hoffnungen mit mir zu machen, damit er mich wie eine Prinzessin behandelt hat. Das war dann schön. Aber die Angst, die saß mir immer im Nacken. Die Geier kreisen über denen, die fast verhungern.

„Eine zur Einschätzung der Wohnungslosigkeit von Frauen zentrale Frage ist, inwieweit Frauen persönlich auch mietvertraglich über eine Wohnung verfügen.“ Nun, hier beginnt der Kasus Knaksus, denn man will ja mit einem Mann zusammen leben. Und toll ist es ja, wenn dieser Mann ein Haus und eine eigene Wohnung hat. Wie soll man denn dann diesen dazu bringen Recht zu haben? In Österreich, auf dem Land reden die Männer immer schlecht über andere Männer die ihren Frauen Rechte geben. „Pass auf, irgendwann wirft sie Dich hinaus!“ Ich habe den Psychoterror im großen Haus nicht ausgehalten. Ich habe lieber meinen Koffer genommen, mit Kleider für drei Tage, und bin gegangen. Es war die Hölle, unser Ehedrama. Ich leide bis heute darunter.

„Diese Frage, des Wohnrechtes, wird bei Frauen oftmals nicht ihrem hohen Stellenwert entsprechend genau genug berücksichtigt, behaupten Fachleute.
Ich empfinde das als Frechheit! Eine Frau geht zu einem Mann, den sie liebt, lebt mit ihm, damit er sich nicht neu orientieren muß, nimmt sie auf sich, daß sie keine Arbeit finden wird, und das Recht auf Wohnen braucht sie nicht, solange sie geliebt wird. Aber die Liebe ist da sehr heikel. Ich habe sogar von einer Frau gehört, die mit Ihrem Mann ins Konzentrationslager gegangen ist, weil sie dasselbe Leben leben wollte, wie er. Sie hätte es nicht ertragen, wenn es ihr besser ginge, als ihrem Mann. Toll!
Oder nicht? Jedenfalls, kenne ich das Gefühl bei einem Mann sein zu wollen, egal was das für Folgen hat. Demut und Abhängigkeit, diese Begriffe kann man nicht mit der Lüge von Gleichberechtigung strafen. Unaufrichtig wäre es, all die Liebesgeschichte all der tapferen Frauen unserer Welt zu verschleiern. Und was ist mit den Müttern? Denen ihre Kinder weggenommen werden?
...die in Bordelle gesteckt werden? Auf die Straße gestellt werden?
Es gilt insbesondere dann, wenn Frauen bei einem Mann wohnen, daß sie jeden Zentimeter schwer erkämpfen müssen. Ich habe mir einmal zu viel Platz genommen, und schon wurde ein Grund gesucht, mir den Schlüssel zur Wohnung abzunehmen. Ein eigens Zimmer hatte ich dort nie. Dafür gab es aber ein leeres Gästezimmer, damit jederzeit Platz für den Bruder, oder die Mutter ist.

Wenn sie mit einem Mann zusammenwohnen, heißt das noch lange nicht, irgendein Recht zu haben. Es fängt bei der Art der Mahlzeiten an, wann was gegessen wird, z.B. .
Für viele Frauen sind Wohnverhältnisse "normal", bei denen der Mietvertrag der Wohnung nicht auf sie selbst, sondern auf den Ehemann, den Partner, den Vater u. ä. lautet. Stimmt, wie sollte es auch anders gehen. Ab wann haben denn Frauen eine eigene Wohnung. In meinem Umfeld erst, wenn sie Witwen geworden sind.

In jeder Wohnsituation wird, – wie in der Armutsforschung – , von einer Haushaltsgemeinschaft ausgegangen, unabhängig von den rechtlichen Beziehungen der Haushaltsangehörigen untereinander und zu Dritten.
Ich möchte einmal die Frage stellen, wie das funktionieren soll, mit der eigenen Wohnung, der eigenen Arbeit, und dem eigenen Einkommen, welches genügt für eine Existenzsicherung? Werden wir nicht total getäuscht? Also, bis zum Beginn eines Studiums, einer Ausbildung, sind Kinder ja auch nicht Miteigentümer eines Hauses. Dann ziehen sie aus, und haben aber sicher nicht sofort eine schöne, selbst eingerichtete Wohnung, außer, sie sind reich. Alle anderen haben Studentenlösungen. Und dann kommen bereits die ersten Partnerschaften. Keine Ehen. Kein Wohnungsförderungszuschuß, keine billigen Wohnungen. Eventuell das erste Kind! Kein Mutterschaftsjahr, keine Zuschuß für den Lebensbedarf in den ersten drei Jahren, eines Kleinkindes, abgesehen von dem Kindergeld und all dem Armutsgroschen. Mutter und Baby, die können nicht Arbeiten gehen, und wenn doch, dann ist es eine Krippe, ein Job in der Armutsfalle der Arbeiterinnen. Total ausgebeutet! Auch solche Frauen habe ich erlebt. Immer gestresst, die Kinder heulen fast immer. Immer ein Geschrei, ein täglicher Horror und Kleinkrieg, wie schafft sie den Tag. Männer laufen dann oft schon in der Schwangerschaft davon. Gar keine gesellschaftliche Stütze! Es ist ein Ammenmärchen, das wir in einem Sozialsaat leben. Die sozial Schwachen werden immer getäuscht. Es ist total Unaufrichtig ihnen zu sagen, tja selber schuld. Bist halt zu doof, hättest Du studiert, hättest Du jetzt einen guten Job. Stimmt nicht, denn was wird denn aus all denen die studiert haben, aber arbeitslos sind. Taxifahrer? Pizzabäcker? Shopbetreiber, Restaurantmanager? Und haben die ein besseres Leben? Nein, die haben nicht einmal mehr Anspruch auf einen Urlaub!

„In gewaltgeprägten Lebensverhältnissen oder bei einer Gefährdung des Mietverhältnisses durch Überschuldung oder Fehlverhalten des Wohnungsinhabers sind sie dann unmittelbar und kurzzeitig von Wohnungsverlust bedroht, weil es für sie persönlich keine Rechtsgrundlage für ein Verbleiben in der Wohnung gibt.“ Als ich diesen Text in die Finger bekommen habe, bin ich vor Wut fast explodiert! Wozu braucht eine Frau eine Rechtsgrundlage? Um auf den Trümmern Ihrer Enttäuschung ein neues Leben aufbauen zu können? Verlassen werden, eine Liebe verloren zu haben, das Ende einer Beziehung, das ist erst einmal ein totales „aus“!
Die Welt bleibt stehen. Alle Träume, der ganze Lebensplan ist dahin! Was jetzt?
Wo wieder anfangen, was ist noch da? Wir bauen doch auf die Liebe, auf eine gute und glückliche Beziehung. Wir glauben doch an Hollywood! Alles Lüge!! Eine Erfindung der Wohlstandsgesellschaft, die auf Neid, Einsamkeit und Habgier aufgebaut ist. Wozu? Dann doch lieber glücklich, unter Zigeuner. Heute habe ich acht russische Männer in der Metro irre toll singen und musizieren gehört. Aber das tollste war zu wissen, die halten zusammen. Die essen zusammen, die wohnen zusammen, die gehören zusammen. Die kämpfen zwar ums Überleben, aber gemeinsam!
Ich bin gut angezogen, heute. Also, hat mich eine Frau verfolgt, bitte geben sie mir etwas, bitte, sie haben doch bestimmt etwas. Ich habe nur 10,- Euro, weil ich enorm sparen muß. Ich habe nur noch 50,- Euro in meiner Spardose, das ist zu wenig, bis zum ersten. Ich brauche allein 45,- Euro noch für die öffentlichen Verkehrsmittel, und heute sollte ich auch noch irgendetwas essen. Denke an einen Obsttag für 2,- Euro, aber mein erster Kaffee hat mich schon drei gekostet.

Bleiben wir etwas beim Thema, auch wenn ich heute noch ein paar tolle Bücher sichten will. Zum Beispiel Herbert Günther, „Deutsche Dichter erleben Paris.“

Also, in den Fällen von latenter Wohnungslosigkeit, von was sprechen wird da. Einem normalen Zustand im Leben einer Frau, die nicht in einer stabilen Beziehung lebt, zum Beispiel. Bzw. muss von einem Armutsrisiko gesprochen werden, wenn einen Frau kein gesichertes Einkommen hat. Also wäre es doch vielleicht ein Ziel, jede Frau im Land daraufhin zu prüfen, wovon sie lebt, und ob sie genug Taschengeld hat, und eine Existenzgrundlage. Wie viele Frauen gibt es, die vielleicht ein Haushaltsgeld zum wirtschaften bekommen, aber eben kein frei verfügbares Taschengeld, beziehungsweise überhaupt den Freiraum, sich so frei bewegen zu dürfen, daß sie das Geld auch frei nach Lust und Laune ausgeben können. Mein jetziger Mann hat zum Beispiel einmal in Anfall von Eifersucht die These aufgestellt, ich müsse nur alleine über die Straße gehen, und schon hätte ich eine Flirt, und einen anderen Mann, der sich für mich interessiert, und zum Kaffee einlädt. „Wanderhure“, ist dann die Zukunft? Geflunkert wird ja gerne, auch macht man mal einen Spaß, aber die bittere Wahrheit ist die, das eine Frau die eingeladen wird, und sich selbst nichts leisten kann, fast keine Freude mehr an einer Einladung empfindet, sondern immer nur einen Verpflichtung. Eine Freundin hat mal behauptet, wenn ein Mann sie zum Essen einlädt, dann erwartet er auch, daß sie danach mit ihm ins Bett geht. Ich habe sie fragend angesehen, stimmt das?

Frauen, die in häuslichen Gewaltverhältnissen auszuhalten versuchen, haben dafür sehr verschiedene Gründe. Die Gründe, warum sie so leben, wie sie leben, würde ganze Archive von Zeitzeugenbüros füllen. Eine Frau mag ja gar nicht alleine leben, könnte man behaupten. Es stimmt zum Beispiel, daß ich es vorziehe in Untermiete zu leben, als alleine. Ich vermisse sonst zu sehr, meine Kinder, und meine Familie. So habe ich wenigstens die Chance einmal für die anderen den Abwasch mitmachen zu können. Ich mein das gar nicht zynisch, weil die anderen darüber unter Umständen gar nicht so erfreut sind. Ist es eine Ehre.

Also, gehen wir zurück zum Lebensplan, und zur Existenzsicherung. Wer spricht denn wann und wo darüber mit einem? Bei der Studienwahl habe ich mich damit beschäftigt, und wenn ich arbeitslos gemeldet bin, dann ist das auch ein Thema. Und für mich? Wie kann ich einen Lebensplan machen, wenn es für mich keine Angebot gibt? Es gibt niemanden, der mir einen Arbeit anbietet, egal welche. Es gibt niemanden, außer Männer, die mir einen Lebensraum geben. Die Auswanderer nach Amerika, die haben Land versprochen bekommen. Als sie drüben angekommen sind , haben sie es sich doch erst erobern müssen. Es wird viel versprochen. Zum Beispiel im Internet. Jeder könne dort Geld verdienen. Auf meinem Schreibtisch liegt ein Buch.

„Digital Identties!“ Vom Goethe Institut herausgegeben, STREAMING Egos! Ulla Wester schreibt das Vorwort. Ich sollte das jetzt lesen. Schließlich will ich hier einen Job haben, und hier einen neuen Lebensinhalt finden. Ich wälze mich jetzt Tag für Tag durch die Bücherregale.
Solange sie keine bezahlbare eigene Wohnung gefunden haben, müssen daher als latent wohnungslos gelten.

Lese gerade einen netten Kommentar über Jenny Erpenbeck, von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Immer, wenn Jenny Erpenbeck ihren scharfen Blick auf die Dinge richtet, verändert sie sich blitzartig. Die Oberfläche schmilzt. Darunter kommt zum Vorschein, was als subkutane Irritation die Figuren bewegt.“
Eine bezahlbare eigen Wohnung, in Paris? Ich lebe in einem 8qm Zimmer, in einem Vorort von Paris, und kann mir die Miete nicht leisten! Das ist einmal meine Realität. Aber es ist meine Höle, mein zu Hause. Ich fühle mich wohl und sicher, etwas wie im Untergrund lebend, wären nicht gerade meine Töchter über Weihnachten bei mir gewesen.


Latent wohnungslos sind auch Frauen, die in Bordells, Hostessenwohnungen und in Arbeitgeberunterkünften untergebracht sind. Ebenfalls latent wohnungslos sind die Frauen, die nach einem Aufenthalt in Institutionen wie Krankenhäusern, Suchtkliniken oder Strafanstalten nicht mehr zur Familie oder in eine eigene Wohnung zurückkehren können.“ Einmal war ich in so einer Wohnung mit einer zweiten Frau untergebracht, wir hatten nicht mehr Platz, als in einer Gefängniszelle, und zahlten soviel Miete, wie andere für einen ganze eigene Wohnung zahlen. Dort gab es Hausregeln, von dem Verbot männlichen Besuch zu haben, bis zu vielen anderen, wir wurden behandelt, wie der letzte Dreck. Es war trotzdem auch lustig, aber sehr armselig. Einmal hat meine Zimmerpartnerin Besuch, von vier Freunden. Wir haben dann auf einer Platte ein Essen gezaubert. Alle waren wir aber doch recht verzweifelt. Es war zu kalt, um draußen zu sein. Es war Winter, und sehr eng. Ich habe mich dann rasch umorientiert, aber dadurch drei Monate keine Sozialhilfe bekommen, weil ich in einer WG außerhalb von München, ohne Mietvertrag auf dem Sofa wohnte. Ich mußte dort aber auch jeden Monat 250,- Euro zahlen, konnte aber in 20 Minuten zu meinem neuen Job radeln. Gehungert habe ich halt.

Nach dem Dokumentationssystem zur Wohnungslosigkeit Alleinstehender (DWA-Statistik) der BAG Wohnungslosenhilfe, sind die wichtigsten Auslöser des Wohnungsverlustes bei Frauen mit 37,5% Trennungen/Scheidungen, gefolgt vom Auszug aus der elterlichen Wohnung mit 21,5%. 10% der wohnungslosen Frauen geben lt. DWA-Statistik Gewalt des Partners/Ehemannes als wichtigsten Auslöser ihres Wohnungsverlustes an.
Das wird übrigens meistens als einziger Grund akzeptiert, wenn Du sagst, daß Du geschlagen wurdest. Es ist einen Katastrophe. Auch Worte können schlagen. Ich habe Psychoterror erlebt. Den erlebe ich bis heute, aber der zählt weniger.

24% der Frauen sind „ohne Kündigung“ ausgezogen und 16% haben selbst gekündigt (BAG 1997). Nach was wird hier gesucht, nach Gründen, nach Schuldzuweisungen? Haben wir ein Recht, auf einen Wohnraum, wenigstens in unserem Heimatland, oder nicht? Ich habe eher nicht das Gefühl. Ich fühle mich auch von der Demokratie betrogen. Lügen bedeutet, Charakterlosigkeit, Arglistigkeit, Falschheit. Alles ist sehr negativ. Aber werden wir nicht von der Politik belogen, um überhaupt zu funktionieren? Um überhaupt an irgendetwas glauben zu können? Das Wort Schwindelhuber fällt mir dazu ein. Trump ist für mich so einer. Der macht Werbung für den Kapitalismus im eigenen Land, für die eigenen Leute, vergisst aber, daß Amerika aus lauter Fremden besteht. Die Geschichte und Herkunft, die Kulturzugehörigkeit und das Menschsein, werden doch bestimmt durch die Herkunft, durch die Vergangenheit, oder nicht?

Zum Umfang von Wohnungslosigkeit liegt generell keine gesicherte Datenbasis vor, da bisher keine Wohnungsnotfallstatistik auf Bundesebene existiert.
Wohnungsnotfallstatistik, was für ein schönes Wort. In den 50iger und 60iger Jahren wurde dieser ganze soziale Wohnungsbau entwickelt. Ich habe einmal in der ehemaligen DDR in so einem Plattenbau, bzw., in so einer großen Plattenhaussiedlung gelebt. Das ist eine andere Form des Lebens.
„Einzig in NRW und Berlin werden entsprechende Daten erhoben, in NRW allerdings nicht nach Geschlechtern getrennt.“ Warum? Schätzungen zur Zahl der Wohnungslosen insgesamt und der wohnungslosen Frauen im besonderen werden von Zeit zu Zeit von der BAG Wohnungslosenhilfe veröffentlicht. Da von der BAG Wohnungslosenhilfe inzwischen die größte Menge an Daten zur Wohnungslosigkeit zusammengetragen und ausgewertet wird, werden die BAG-Schätzungen in der Fachdiskussion weitgehend übernommen. Nach der BAG Wohnungslosenhilfe ist „wohnungslos", wer nicht über einen mietvertraglich abgesicherten Wohnraum verfügt. Ok, Verträge, und das Einhalten von Verträgen, die Möglichkeit für Frauen Verträge zu machen, daß ist auch ein Genderthema, seit wir viele neue Nationen in Deutschland haben, müssen wir doch feststellen, daß Frauen zu uns kommen, die noch gar nicht wissen, daß sie eigene Rechte haben. Es ist ja nicht so lange her, daß der Mann noch alleine alles bestimmt hat. Und in genug Ländern dieser Welt, ist das immer noch so.

Aktuell von Wohnungslosigkeit betroffen sind demnach Personen:
... im ordnungsrechtlichen Sektor: die aufgrund ordnungsrechtlicher Maßnahmen ohne Mietvertrag, d.h. lediglich mit Nutzungsverträgen in Wohnraum eingewiesen oder in Notunterkünften untergebracht werden; im sozialhilferechtlichen Sektor: die ohne Mietvertrag untergebracht sind, wobei die Kosten durch den Sozialhilfeträger nach §§11, 12 oder 72 BSHG übernommen werden;

1. die sich in Heimen, Anstalten, Notübernachtungen, Asylen, Frauenhäusern aufhalten, weil keine Wohnung zur Verfügung steht;
2. die als Selbstzahler in Billigpensionen leben;
3. die bei Verwandten, Freunden und Bekannten vorübergehend unterkommen;
4. die ohne jegliche Unterkunft sind, "Platte machen";

...im Zuwanderersektor;
Aussiedler/-innen, die noch keinen Mietwohnraum finden können und in Aussiedlerunterkünften untergebracht sind."
(BAG Information "Zahl der Wohnungslosen" vom Oktober 1997).

Anerkannte AsylbewerberInnen in Notunterkünften zählt die BAG Wohnungslosenhilfe im Sinn ihrer Definition zwar auch zu den Wohnungslosen, berücksichtigt sie aber aufgrund fehlender Daten nicht. Geschätzt werden, dass z.B. im Laufe des Jahres 1997 zwischen 800.000 und 900.000 Personen entsprechend der Definition wohnungslos waren. Ich würde diese Zahl einfach einmal verfünffachen, um in etwa einer Wahrheit nahe zu kommen.
Plötzlich fallen mir die Mietskasernen ein, und die Verhältnisse in Deutschland vor den 80iger Jahren. Walter Benjamin fällt mir ein. Ich bin in Berlin, noch mit der Mauer aufgewachsen. Ich kenne das noch, dieses Kreuzberg bevor es chic wurde. Und das untervermietet wurde, Bettgeher. Menschen, die eine Wohnung nur über Nacht betreten durften. Und natürlich den Begriff. „Auf Trebe“, zu sein „Platte zu machen“. Am Wannsee zu schlafen. Nun, im Sommer gab es mehr Quatiere, um nicht zu den Eltern zu müssen. Zu Hause, nichts als Ärger, dicke Luft. Bei uns Kindergeschrei, Unordnung, und der Kühlschrank leer. Überspitz formuliert.Ich durfte uach nicht mithelfen, Hausfrau und Schwester spielen, oder sein. Hast Du nichts besseres zu tun, hast du schon Klavier geübt. Lern´ lieber. Die Hoffnung einer Mutter, daß Ihre Töchter einmal gute Jobs haben
werden.

Den Frauenanteil an den wohnungslosen Mehrpersonenhaushalten schätzt die BAG Wohnungslosenhilfe auf 34%. Den DWA-Daten zufolge ist der Frauenanteil bei den wohnungslosen Einpersonenhaushalten im Sozialhilfesektor in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und beläuft sich 1996 auf 13,4%. Und wie schaut das heute aus? 2019? Ich denke, daß die Frauen wieder vermehrt vom Arbeitsmarkt vertrieben werden, Heimarbeit, Homeoffice und versteckte Arbeit am PC, zu Hause, ebenfalls eine Möglichkeit sind, so zu tun, als wenn man ja Arbeit hätte. Was bedeutet das denn, eigentlich Arbeit zu haben. Neben einer Existenzsicherung, ist es auch auch Selbstsicherheit und natürlich ein Kontaktraum für Bestätigung und Anerkennung. Man muß nicht Putzen, Kochen, Bügeln, so tun, als wenn man mit der Hausarbeit alleine schon ausgelastet wäre. Keine Kinder, keine Mann, niemand der einen persönlich und emotional fordert. Satt dessen klare Aufgaben, eine klar abgesprochene Tätigkeit. Oder auch nicht? Arbeit und arbeiten, das sind große Begriffe. Ich muss arbeiten, ich darf arbeiten, ich freue mich, ich kann arbeiten. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder arbeiten dürfte, jeder sein eigenes Geld hätte?

Den Frauenanteil an den wohnungslosen Einpersonenhaushalten schätzt die BAG Wohnungslosenhilfe aufgrund der nach wie vor geringen Beteiligung der Einrichtungen für Frauen nach §72 BSHG am DWA und unter Berücksichtigung der ordnungsrechtlich untergebrachten Haushalte auf mindestens 21% bzw. ca. 42 000 Frauen. Diese Zahlen gehören eindeutig aktualisiert und bewertet!

Insgesamt sieht sie den Frauenanteil unter den Wohnungslosen (ohne Aussiedler) bei ca. 30% (170 000), die Zahl der Kinder und Jugendlichen bei ca. 31% (185 000) und die Zahl der Männer bei ca. 39% (230 000).
Neulich habe ich ein junges Mädchen kennengelernt, daß mir nach einiger Zeit erzählt hat, daß sie anders sei, als andere. Sie hätte eine Kindheit der Wohnungslosigkeit hinter sich. Ihre Mutter konnte nie lange eine Unterkunft halten. Sie hat ständig die Schule wechseln müssen, oder ewig lange Schulwege gehabt. Dann musste sie immer verheimlichen, daß sie schon wieder woanders wohnt, konnte nie Freundinnen zu sich nach Hause einladen. Sie leidet noch heute darunter und ist deswegen schlecht, in der Berufsschule. Liest gerne, hat aber keine Freunde. Macht jetzt eine Aubildung zur Buchhändlerin. Der Beruf hat aber keine Zukunft, sagt sie.

"Während Mehrpersonenhaushalte und Familien regelmäßig mit Notunterkünften versorgt werden, verfügt ein Teil der Einpersonenhaushalte aufgrund einer diskriminierenden Behandlung nicht einmal über eine Notunterkunft.“
Wie soll man das verstehen? Einmal bin ich in Ulm hängengeblieben, es war kalt und hat geregnet. Ich habe es noch rechtzeitig geschafft, zum Abendbrot eine Notunterkunft zu erreichen. Zu Fuß! Aber da ich keinen Meldezettel von Ulm hatte, habe ich nur ein Butterbrot und einen Schlafsack bekommen. Reisende soll man nicht aufhalten. Ich habe dann die Nacht auf einem zugigen kalten Bahnhof verbracht. Gar nicht geschlafen, und mich erkältet. Obwohl ich ein Zugticket am nächsten Tag nach Paris hatte, war der gewärmte Aufenthaltsraum für Zugreisende, bzw. für mich, geschlossen? Warum? Sah ich doch schon wie eine Sandlerin aus? Kaputte Schuhe, sehr erschöpft?
Jedenfalls habe ich mir geschworen, daß passiert mir nie mehr!

Nach Schätzung der BAG Wohnungslosenhilfe sind von den ca. 35 000 Personen, die ohne jede Unterkunft sind und auf der Straße leben, etwa 3000 – 4000 Frauen (vgl. BAG 1997). Ich frage mich immer, warum Kirchen nachts geschlossen sind? Auch warum es keinen Wärmestuben gibt, 24 Stunden offen, mit Tee und Brot? Die Bahnhofsmission schließt immer wieder, damit die Leute weiterziehen und sich keiner einnistet!


Insgesamt geht die BAG Wohnungslosenhilfe davon aus, dass mindestens 5% der Gesamtbevölkerung von der Lebenslage "Wohnungsnot" im Sinn der Definition des Deutschen Städtetages betroffen sind, d.h. entweder akut wohnungslos, oder unmittelbar von Wohnungsverlust bedroht oder in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben, und dass ein großer Teil der Wohnungsnotfälle weiblich ist (BAG 1997).

Harte Fakten! Was wird dafür getan? Nichts…, denn die Angst davor soll ja auch erhalten bleiben, denke ich. Besser sich ducken, demütigen lassen und kriechen. Zustände hinnehmen.
C´est faux!
71 Schätzungen, die Geschlecht und Alter berücksichtigen, sind auf der Basis des DWASystems lt. BAG Wohnungslosenhilfe nur für Einpersonenhaushalte möglich. Es gibt in jedem Fall deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. In Österreich bekommt man keine Hilfe eine Wohnung zu finden, keine Unterstützung für eine Kaution. In Deutschland habe ich das jedoch dagegen einmal positiv erlebt. Ich bekam eine Kaution gestellt, die Miete, und alles was ich gebraucht habe, um eine eigene sehr kleine Wohnung zu beziehen. Ich habe diese Aufgegeben, weil ich zu viel Liebeskummer hatte. Ich dachte ich wandere besser nach Brasilien aus. Als ich zurückkam, nach einem Hirnschädeltrauma, war fast mein halber Besitz gestohlen. Und ich fand zwar schnell wieder Arbeit und auch eine Bleibe, kam dann aber in Gefängnis, bei einer Reise über Prag. Mein internationaler Haftbefehl war noch aktiv. Der Kläger wohl schon lange verstorben. Ich landete dann fünf Monate in Untersuchungshaft. Aber das ist wieder eine eigene Geschichte. Obwohl ich wohl nicht die einzige Frau bin, mit so einer Geschichte!

So ist der BAG Wohnungslosenhilfe zufolge der Anteil der unter 30jährigen bei den wohnungslosen Frauen mit 37,6% ca. 20 Prozentpunkte höher als bei den Männern. 1993 waren 68,4% der wohnungslosen Frauen, aber nur 44,6% der wohnungslosen Männer unter 40 Jahre alt. Den 13,6% Frauen, die unter 50 Jahre und älter sind, stehen 30,6% wohnungslose Männern gegenüber (Ausschußvorlage FSA 14/17 von 1995). Auch zur Dauer der Wohnungslosigkeit benennt die BAG Wohnungslosenhilfe geschlechtsspezifische Unterschiede. Generell gilt, dass ca. 46% der Gesamtgruppe unter einem Jahr wohnungslos sind. Ca. 13% sind länger als 5 Jahre wohnungslos. "Bei wohnungslosen Frauen ist mit 62,9% die Gruppe, die unter einem Jahr wohnungslos ist, um 21% größer als bei den Männern. Mit ca. 14% ist hingegen die Zahl der über drei Jahre Wohnungslosen nur halb so groß." (Ausschußvorlage FSA 14/17, S. 11, (1995). Aus der bundesweiten Auswertung der seit 1994 neustrukturierten Sozialhilfestatistik läßt sich der Anteil von Frauen an allen SozialhilfeempfängerInnen im Alter zwischen 18 – 65 Jahren, die am 31. 12. 1997 Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen erhalten haben und als deren besondere soziale Situation "ohne eigene Wohnung" angegeben wird, mit 42,2% errechnen. Das sind bundesweit 17.233 Frauen. Damit sind alle Frauen erfasst, die Hilfe zum Lebensunterhalt erhalten, also beim Sozialamt bekannt sind und die in jedem Fall keine eigene Wohnung haben. Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten haben 1997 bundesweit und außerhalb von Einrichtungen 958 Frauen erhalten, das sind 12,7% aller HilfeempfängerInnen. Im Rahmen des Modellprojektes "Hilfen für alleinstehende wohnungslose Frauen" wurden Daten von 450 wohnungslosen Frauen erhoben, die in fünf Städten (Iserlohn, Karlsruhe, Schwerin, Stuttgart und Trier) die Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe für Frauen aufsuchten oder dort bekannt waren. Die Auswertungsergebnisse sollen hier, kurz zusammengefasst, dokumentiert werden, weil sie Hinweise zu den spezfischen Armutsrisiken von Frauen enthalten (vgl. Enders-Dragässer/Sellach 1999). 31% bzw. 30% der Frauen aus den fünf Städten lebten ungesichert im eigenen sozialen Netz bzw. im Hilfesystem, d.h. ingesamt 61 % der Frauen hatten keine gesicherte Wohnsituation. 13% Frauen lebten auf der Straße. 26% der Frauen lebten dagegen gesichert in einer eigenen Wohnung.




Der wichtigste Grund für einen Wohnungsverlust waren bei den Frauen „Konflikte mit Familie oder PartnerInnen“.

Fremdkündigungen, Mietschulden oder Räumungen hatten kaum eine Bedeutung. 55% der Frauen hatten keinen Schul- bzw. keinen Berufsabschluß.
Etwa 45% der Frauen waren erwerbslos gemeldet.

Wenn die Frauen hinzugezählt werden, die erwerbslos, aber nicht gemeldet waren, war etwa jede zweite Frau aus der Gesamtgruppe erwerbslos. Bemerkenswert ist die relativ große Gruppe der jungen Frauen, denn 17% der Frauen waren jünger als 20 Jahre. Insgesamt waren ein Drittel der Frauen noch nicht oder weniger als zwei Monate in einer ungesicherten Wohnsituation. Ein Drittel der Frauen war länger als ein Jahr, ein Fünftel länger als drei Jahre in der ungesicherten Wohnsituation. Wenn die Gesamtgruppe nach dem bisherigen Kriterium von sechs Monaten, nach denen eine Obdachlosigkeit zur Nichtseßhaftig- 72 keit wird, eingeteilt wird, dann war die Hälfte der Frauen, zu denen Angaben dazu vorliegen, mehr als sechs Monate in ungesicherter Wohnsituation, d.h. verdeckt oder offen wohnungslos. Die Teilnehmerinnen berichteten von physischen oder psychischen Beeinträchtigungen unterschiedlichster Art. Sie wurden häufiger stationär behandelt, vor allem wegen einer psychischen Erkrankung oder wegen einer Suchtabhängigkeit. Dabei ist jedoch ungeklärt, inwieweit die Erkrankung zum Wohnungsverlust oder inwieweit der Wohnungsverlust bzw. die unsichere Wohnsituation zur Erkrankung geführt hat. Von 50% der Frauen war zu erfahren, dass sie Gewalterfahrungen hatten. Wenn die übrigen Frauen ebenfalls in diesem Umfang Gewalterfahrungen hatten und wenn berücksichtigt wird, wie viele Frauen wegen Konflikten die Wohnung verlassen hatten, wird deutlich, in welchem Ausmaß Gewalterfahrungen zu den Risiken für Frauen gehören, wohnungslos zu werden.

Die Daten von den Frauen aus der Erhebung stimmen weitgehend mit den Daten der BAGDWA-Erhebung überein. Unklar ist die große Differenz bei den Vertragsformen der Wohnverhältnisse. Während in der BAG-DWA Erhebung 76% der Frauen einen Hauptmietvertrag hatten, hatten nur 28% der Teilnehmerinnen in den Modellprojekten einen Hauptmietvertrag.

Die Gründe der Kontaktaufnahme zu den Projekten der Wohnungslosenhilfe sind abhängig von den Angeboten der Projekte selbst, und von ihrer Einbindung in das System von Jugend und Sozialhilfe in der Region. Es ließen sich zwei zentrale Bezugspunkte für die Akzeptanz der Angebote identifizieren. Das selbstgeschaffene soziale Netz aus Bekannten und FreundInnen, eine kleine „Szene“, hat für die Vermittlung der wohnungslosen Frauen in die Angebote des Hilfesystems große Bedeutung.

Das bedeutet, dass die Projekte mit der einzelnen Frau zugleich weitere Frauen aus ihrem Umfeld erreichen. Weitere Anziehungspunkte waren die hauswirtschaftlichen Versorgungsangebote und die Beschaffung von Wohnraum.

Das Klischee von der wohnungslosen Frau ohne „Wohnkompetenz“ hat sich als unzutreffend erwiesen.
In Bezug auf den Lebenslagenansatz in der Armutsforschung (vg. Enders-Dragässer/Sellach 1999) waren die Ergebnisse der verschiedenen Studien zur Situation von wohnungslosen Frauen bedeutsam.
Ich habe einmal versucht in das Frauenwohnheim in Hollabrunn zu kommen. Leider scheiterte es im Grunde daran, daß ich mir nicht vorstellen konnte, täglich dort zu übernachten und darauf zu verzichten, zum Essen auch einmal einen Wein trinken zu dürfen. Totales Alkoholverbot und kein Recht auf Besuch von einem Mann, bzw. außer Haus übernachten zudürfen, finde ich eher eine Anstaltsregelung. Das passt mit mir und meinem Leben und meinen Bedürfnissen nicht zusammen. Auch war ich ängstlich, was das bei meinen Töchtern auslösen würde.

Die unterschiedlichen Handlungs- und Entscheidungsspielräume, Versorgungs- und Einkommensspielraum, Kontakt und Kooperationsspielraum u.a., sind zu ergänzen um einen "sozialstaatlichen Handlungsspielraum" (vgl. Knab 1998).

Dieser Handlungsspielraum, der Entzug der Freiheit, das angewiesen sein, auf Hilfe, mit totaler Einschränkung der eigen Freiheit, das ist sehr schwer mitzumachen.
Knab leitet ihn aus dem Konzept der "sozialstaatlichen Vermitteltheit" ab. Vermittelheit, was ist denn das für ein Wort. Mit der Kombination von sozialstaatlichem Kontext.


Gemeint ist eine "sozialstaatliche Vergesellschaftung" und das dabei gewachsene "Versorgungs-, Bildungs- und Partizipationsniveau," das heute "Normen, Institutionen und Lebensbereiche unserer Gesellschaft prägt" und "individuelle und kollektive Ansprüche" nach Leistungen der "sozialen Reproduktion" hervorbringt (Knab 1998:21, vgl. auch Hanesch 1994, Andreß 1999). Dazu gehört auch das BSHG. Danach werden wohnungslose Frauen aufgrund der Definitionen in den Rechtsnormen und ihrer Umsetzung in der Ausgestaltung des Hilfesystems daran gehindert, ihren Rechtsanspruch auf Hilfe zur Überwindung ihrer spezifischen Armutssituation einzufordern.

Auch die ganzen regeln und Pflichten, denen man sich unterwerfen muß, um eine Mindestsicherung zu erhalten, verhindern den genauen Aspekt der spezifischen Situation. Ich frage mich das fast täglich, wenn ich aufwache. Was ist mir passiert, was habe ich falsch gemacht. Wie konnte ich in so eine Situation kommen? Ich bin verwirrt und enttäuscht und ich liebe es, wenn ich die Wut in dem Gesicht meine Geliebten sehe. Die Wut, auf alles und jeden. Denn er hat recht. Alles ist eine Lüge. Die ganze Welt besteht aus Geflechten, Verbindungen, Kausalen Zusammenhängen, welche wir gar nicht begreifen können. Ich stehe da, ganz ohnmächtig, und wundere mich nur. Nur die Religion gibt mir Frieden, weil die ermöglicht mir, an ein Wunder zu glauben, und an einen Plan. Und hat die Kraft, wenn ich diesen Plan verfolge, mir zu vermitteln, ich käme in ein Paradies. Das ist dann plötzlich die ganze Hoffnung, welche der Menschheit bleibt, und einen fröhlich machen kann. Der Kampf gegen das Böse, gelingt durch eigene gute Taten! Glaube einfach an das Gelingen, und es gelingt, was auch immer. Identifiziere Dich mit Deinem Plan, mache ihn real, dann hilft Dir gut, und alles wird gut. Die Erlösung, aus der Armutsfalle, ist gesichert.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat die Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.V. (GSF e.V.) im April 2000 beauftragt, im Rahmen der armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung ein Gutachten zu "Ursachen und Umfang der Frauenarmut" zu erarbeiten.
Hatte hatte einmal eine Gräfin Szechenyi zur Freundin, die klagte plötzlich, daß sie ihre Wohnung verliert, weil sie die Miete nicht mehr schaft. Sie war eine heftige Alkoholikerin geworden. Mich hat sie drei gehälter und einen neuen Lap Top gekostet. Wüsste gerne, was aus ihr geworden ist, aus der Dittá!

Meine Gedanken und Anmerkungen befassen sich mit folgenden Gutachten der Bundesrepublik Deutschland.

Ziele des Gutachtens sind:

Theorien zu den spezifischen Armutsursachen und Armutsrisiken von Frauen zu diskutieren, die in der Struktur der Erwerbsarbeit, der Erwerbseinkommen, der sozialen Sicherung und der häuslichen Arbeitsteilung liegen, ebenso die Gründe für eine lang anhaltende Armuts- bzw. Sozialhilfeabhängigkeit.

Umfang und Erscheinungsformen weiblicher Armut: darzustellen unter Berücksichtigung von Frauen in besonderen sozialen Notlagen, wie Wohnungslosigkeit oder Drogenabhängigkeit, ebenso von Frauen mit Behinderungen oder Frauen, die in der Prostitution arbeiten.

Für die Bearbeitung des Gutachtens standen drei Monate zur Verfügung. Ausgewertet wurden die zentralen Arbeiten der Frauenforschung, neuere Studien der sozialwissenschaftlichen Armutsforschung und aktuelle Daten aus verschiedenen Bereichen. Einzelne Abschnitte zu spezifischen Frauengruppen (Frauen mit Behinderungen, wohnungslose Frauen) sind Zusammenfassungen eigener Forschungsergebnisse. 1. Armutsforschung – "geschlechtsneutral".

….

Der geschlechtssensible Ansatz wurde in dem EU-Prinzip des "Gender-Mainstreaming" weitergeführt.

Das "Gender-Mainstreaming" ist eine Konzeption und Methode der Gleichberechtigungspolitik, in der auf den traditionellen Handlungsebenen von Politik und Verwaltung die "Geschlechterfrage als wesentliches Kriterium bei der Lösung sozialer, wirtschaftlicher und umweltpolitischer Probleme" angesehen wird (vgl. Stiegler 1999:10).

Konsequent werden daher alle Probleme unter Berücksichtigung der Geschlechterdifferenz untersucht und bearbeitet. Als eines von drei der grundsätzlich zu überwindenden Hindernisse auf dem Weg zur Gleichstellung von Mädchen/Frauen und Jungen/Männern nennt die Kommission der EU in dem Fortschrittsbericht über Folgemaßnahmen zu der Mitteilung "Einbindung der Chancengleichheit in sämtliche politischen Konzepte und Maßnahmen der Gemeinschaft" von 1998…. bis heute?



Die ausschließliche Verknüpfung der wirtschaftlichen und sozialen Existenzsicherung mit Erwerbsarbeit fast ohne Berücksichtigung der Familienarbeit, das nach wie vor dem System der sozialen Sicherung zugrunde liegende Prinzip, wird von der Frauenforschung als das zentrale Armutsrisiko für Frauen angesehen.

Frauen sind daher von den sogenannten "Modernisierungsprozessen" dreifach betroffen und gefährdet:
• von der Krise der Familie und Familienarbeit, durch die die familiale Subsidiarität infrage gestellt wird,
• von der Krise der "Arbeitsgesellschaft", durch die ihnen der Zugang zur Erwerbsarbeit weiterhin erschwert, und
• von der Krise des Sozialstaates, der scheinbar an die "Grenzen seiner Finanzierbarkeit" gekommen ist.
.
Diese Grenzen der Finanzierbarkeit sehe ich überhaupt nicht, ich denke hingegen es wird an den falschen Orten falsches Geld ausgegeben. Die Verteilung und Notwendigkeit, zum Beispiel das Recht auf sozialversicherte Verhältnisse für Hausfrauen, Mütter und Frauen, welche für schwächere Familienmitglieder, oder andere da sind, wird überhaupt nicht diskutiert.
Das Argument von der Feminisierung der Armut kann daher aufrecht erhalten werden, weil damit in der Frauenforschung der Sachverhalt der Einkommensarmut aufgrund von nicht eigenständiger Existenzsicherung bei Familientätigkeit bezeichnet wird. Familientätigkeit, oder auch einfach auch das Dasein und Anteilnehmen am Leben andere, das Kochen und Putzen , für andere, das sich unterhalten, sich Zeitnehmen. Das müsste eine Rolle spielen, wenn Zeit gleich Geld ist, finde ich.

Armutsrisiken und tatsächliche Armut müssen jedoch unterschieden werden. Wann beginnt Armut. Ich würde sagen, wenn man von er Hand in den Mund lebt. Wenn das Geld nie reicht, wenn man nicht weiß, was man am nächsten Tag noch kochen könnte. Wenn man keine gefüllte Seisekammer für 10 Tage, Notfallsreserve hat, wenn man sich nicht anziehen kann, kein Geld für schuhe da ist. Wenn man schwarz fahren muß, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, weil gar kein Geld da ist. Wenn man an den meisten Tagen im Monat ohne Geld da steht. Wenn man jeden Monat nicht weiß, wie man Rechnungen bezahlen kann. Mit der Mietzahlung oft im Rückstand ist. Sowieso keine Telefonrechnungen zahlen kann, geschweige denn Fernsehen, und Internet. Das ist mein Alltag, solange ich denken kann. Nur in der Ehe hat ich eine Pause, weil ich mitgelebt habe, aber da gab es auch kein Taschengeld, zum Kauf von Schuhen, z.B. .
Die geschlechtsdifferente Analyse von Lebensverhältnissen und die Identifizierung spezifischer Armutsrisiken kann einen Beitrag zur Erklärung von Verarmungsprozessen und Armut leisten, wird behauptet.“

Der "Lebenslagen-Ansatz“ oder das "Lebenslagenkonzept", aus der Sozialpolitikforschung kommend, hat inzwischen als theoretischkonzeptionelle Basis für die Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung wissenschaftlich und sozialpolitisch an Bedeutung gewonnen.
Das Besondere und weitreichende am theoretischen Modell der "Lebenslage" ist, dass darin die handelnden Subjekte, die ihr Leben im Rahmen ihrer persönlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten mit den ihnen objektiv zur Verfügung stehenden sozialen und ökonomischen Ressourcen gestalten, im Mittelpunkt stehen und dabei nicht als "Opfer ihrer Verhältnisse" gesehen werden. Im Begriff der "Lebenslage" wird das Zusammenwirken unterschiedlicher Faktoren in den konkreten Lebensverhältnissen von Individuen und sozialen Gruppen theoretisch gefasst. Neben den objektiven, materiellen und immateriellen, Dimensionen einer Lebenslage werden auch die subjektiven Dimensionen ihrer Verarbeitung berücksichtigt. Von wem? Ich habe nie so eine Anlayse mitmachen können. Für mich sind die immateriellen Dimension die wichtigsten, und die kreativen, um mein Leben überhaupt leben zu können.

Der Begriff "Lebenslage" wird als individueller Handlungsrahmen oder Spielraum definiert. Was macht das Wort mit mir. Im Grunde gibt es ja so eine Lebenskonzept, mit dem wir aufwachsen. Babyalter, mit der Mutter, dann Kindergarten – Schule – Uni – Ehe – Eigene Kinder – Familie – Beruf? - Elternpflege – Großelternzeit – Tod.


Bei mir sah es bis jetzt so aus:

Geburt 1965, Babyzeit mit Eltern, die studierten; Geburt der Schwester – Kindergarten - Trennung von der Mutter – dann Wechsel vom Vater zur Mutter, verbunden mit einem Stadtwechsel – Einschulung – Schulzeit – Praktikum – Arbeit – Akademie – Arbeit – Uni – Abtreibungen – Verlust des ersten Lebenspartners – Arbeit als Bühnenbildnernin – Geschäftsführerin eines eigenen Modesalons – Strafverfolgung, als Unternehmerin – Bankrott - Universitätsbesuch – Arbeit in verschiedensten Unternehmen – Verlobung – Trennung – neue Beziehung, Stadtwechsel, neuer Job – erster Promotionsversuch – Verlobung – Trennung – Kindverlust – Ausland – Rückkehr, Job – Gefängnis – Arbeit – Hochzeit – Hausfrau – Mutter - Verschuldung– Gestütsbesitzerin – Konkurs - Scheidung – Arbeit – Arbeitslosigkeit- Kampf um die Kinder- kirchliche Scheidung – Depressionen- Klinik – Trennung – Strafverfolgung –Arbeitsaufnahme - Arbeitsverlust- Verurteilung – Arbeitslosigkeit – Sozialhilfeabhängigkeit – Depressionen – Weiterbildung – Krankheit – Arbeitslosigkeit – Depressionen – Alkohol- Sozialhilfeabhängigkeit - Langzeitarbeitslosigkeit – Scheinselbständigkeit- verschiedenste Arbeitsversuche- Altenpflege – Kummer – Arbeitslosigkeit – Ausland- Arbeit – Selbständigkeit – Hoffungslosigkeit – Kummer um die Kinder, in der Familie – Krankheiten – Todesfälle – Trauer – Arbeitssuche – Privatkonkurs - Partnerschaftskonflikte – Liebesabhängigkeit – Einsamkeit – Mut – Freiheitsdrang… uvm.

Das würde ich so als Stichwortsliste zu Lebenslagen bezeichnen, mit einigen Lücken. Immer schwebten die Geier des Bankrotts, der Verschuldung, und der Armut über mir!

Im Folgenden werden mit empirischen Daten aus verschiedenen Quellen und darauf gegründeten Analysen aus der sozialwissenschaftlichen Frauenforschung Armutsrisiken und der Umfang der Armut von Frauen, soweit er zu ermitteln ist, dargestellt für die Bereiche
• Erwerbsarbeit und Einkommen,
• Leistungen der Sozialversicherung
• Sozialhilfebedarf
• Haus- und Familienarbeit.

Ergänzt werden empirische Daten zum Bereich der Haus- und Familienarbeit und der häuslichen Gewalt. Als Ausgangspunkt für die Darstellung wurde die Frage gewählt, inwieweit Frauen ein eigenständiges existenzsicherndes Einkommen haben, bzw. erwirtschaften können. Ähnlich wie im Ressourcenansatz der Armutsforschung ist die Darstellung zentriert um das Einkommen, um die Optionen von Frauen für ein selbständiges, wirtschaftlich gesichertes Leben mit und ohne Kinder einschätzen, bzw. die spezifischen weiblichen Risikogruppen identifizieren zu können.

Das Thema Lebenslage, und was Lebensereignisse mit einem Menschen machen, beziehungsweise ein Umfeld, eine Familie, andere Menschen und gesellschaftliche Ansprüche, Ansprüche an sich selber uvm. Wird völlig außen vor gelassen.

Andere Leistungen aus dem SGB III Im SGB III sind verschiedene Leistungen zur Förderung der Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern vorgesehen, u.a. Eingliederungszuschüsse, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Mobilitätshilfen, Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose, Überbrückungsgeld und Unterstützung der Beratung und Vermittlung durch die Förderung von Bewerbungs- und Reisekosten. Die Statistiken der geförderten Personen weisen für den Berichtsmonat Dezember 1998 im Bereich des ursprünglichen Bundesgebietes eine deutliche Unterrepräsentanz von Frauen aus. Frauen kommen nur in der Förderung von Teilzeitbeschäftigung und Berufsrückkehr, also typisch weiblichen Strukturmerkmalen, auf einen Anteil von fast 100%. Der Anteil der Frauen an den Teilnehmer/-innen der Maßnahmen in den neuen Bundesländern ist demgegenüber weit höher und erreicht z.B. bei den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, der häufigsten Maßnahme, fast 60%. Dies ist vermutlich auf die schlechteren Ausgangsperspektiven für Frauen am Arbeitsmarkt dort und die hohe Erwerbsneigung der Frauen selbst zurückzuführen. Im ursprünglichen Bundesgebiet scheint sich jedoch die Benachteiligung von Frauen im Erwerbsleben bis hin in die Fördermaßnahmen des Arbeitsamtes fortzusetzen. Das kann wiederum als ein frauenspezifisches Armutsrisiko angesehen werden.


Familienstand und Lebensform Daten zum Familienstand oder zur Lebensform von schwerbehinderten Frauen sind nur in wenigen Studien enthalten.

Sie sind jedoch für die Einschätzung der Armutsrisiken oder des Armutspotentials unter den Frauen mit Behinderung bedeutsam. Nur mit diesen Daten können die Fragen nach weiteren Einkommensbeziehern im Haushalt oder nach dem Vorhandensein von Versorgung und Pflege bei entsprechendem Bedarf beantwortet werden. Von den 227 schwerbehinderten Frauen, die Niehaus (1993) befragt hat, hatten 72% einen (Ehe)-Partner. "In jeder dritten dieser (ehelichen) Gemeinschaften sind beide Partner behindert" (S.72). 75% der schwerbehinderten Frauen hatten Kinder, die allerdings überwiegend erwachsen waren und einen eigenen Haushalt hatten. Daher lebten etwa 41% der schwerbehinderten Frauen mit nur einer weiteren Person im Haushalt, 20% wohnten allein. Im Vergleich mit der Lebenssituation von allen Frauen in der Bevölkerung ermittelte Niehaus für die Gruppe der 46 bis 50jährigen Frauen, "dass die schwerbehinderten Frauen tendenziell seltener verheiratet (66,7%:84,7%) sind, häufiger geschieden (16,7%:5,8%) und ledig (16,7%:4,5%) sind." (1993, S. 74).

Im Vergleich zu den schwerbehinderten Männern sind Frauen häufiger alleinstehend. Was Behinderung bedeutet, und wie vor allem auch eine psychische Behinderung, von depressionen und ähnlichem eingestuft wird, wird hier ebenfalls ausgelassen, warum?

Niehaus schlussfolgert aus diesem Ergebnis, dass bei Berücksichtigung des "relativ großen Anteils sichtbarer Schädigungen bei schwerbehinderten Frauen die höheren Scheidungs- und niedrigeren Verheiratungsquoten bedeuten können, dass das Nichterfüllen des weiblichen Idealbildes von Schönheit und körperlicher Unversehrtheit 'bestraft' wird" (Niehaus 1993, S. 75). Die hässliche Frau wird ja sowieso bestraft, durch das liederliche Verhalten von Männer, aller Art.

Von den befragten Frauen in der "LIVE" Studie lebten "drei Viertel (75,3%) in einer festen Partnerschaft, nur ein Viertel (24,7%) hat keinen festen Partner oder Partnerin. Eine feste Partnerschaft mit einer Frau haben nur 1,9% im Vergleich mit 74,4%, die einen Mann als Lebenspartner haben. Bei einem Viertel (25,4%) der Frauen, die in fester Partnerschaft leben, ist der Partner ebenfalls behindert. (....) Insgesamt 68,7% der Frauen mit Behinderung leben 66 mit dem Partner oder der Partnerin zusammen in einem Haushalt.

Erwartungsgemäß sind nicht alle Frauen, die in einer festen Partnerschaft leben, verheiratet. Ebenso haben nicht alle Frauen, die verheiratet sind, einen festen Partner oder eine Partnerin. Zwar leben nahezu alle verheirateten Frauen in einer festen Partnerschaft, doch trifft dies auch für viele der unverheirateten Frauen zu". Häußler-Sczepan wertet "die Verheiratungsquote daher nicht als angemessenen Indikator für das Bestehen einer Partnerschaft" (Häußler-Sczepan 1999, S. 12). 70% der Frauen mit Behinderung in der "LIVE" Studie hatten eigene Kinder.
Davon hatten knapp zwei Drittel mehr als ein Kind. Insgesamt hatten 43,3% der Mütter zwei Kinder, 36,5% hatten ein Kind, 13,9% drei Kinder, 4,3% hatten vier Kinder und 2,2% hatten fünf und mehr Kinder. Im Vergleich zu den Zahlen der amtlichen Statistik, nach denen 1996 in Deutschland 68% der Frauen zwischen 35 und 44 Jahren mit einem Partner und Kindern zusammen leben und 9,3% dieser Gruppe Alleinerziehende waren, kommt Häußler-Sczepan zu dem Schluss, dass sich die "Frauen mit Körper- und Sinnesbehinderungen nicht gravierend hinsichtlich des Zusammenlebens mit Kindern unterscheiden.

Was eine Sinnesbehinderung ausmacht, und wie Menschen damit umgehen, würde ich auch als eine gezielte Fragestellung formulieren wollen,
Es ist daher davon auszugehen, dass Frauen mit Körper- und Sinnesbehinderungen, die selbstverständlich im Privathaushalt leben, ebenso häufig Mütter sind wie andere Frauen auch. Dies scheint in der Öffentlichkeit eher nicht wahrgenommen zu werden.

Mehr als zwei Drittel (73,1) der Frauen sind der Ansicht, dass in der Öffentlichkeit negative Vorurteile gegenüber der Mutterschaft behinderter Frauen existieren" (Häußler-Sczepan 1999, S. 12). Für diese Frauen gilt im besonderen, dass sie einer guten sozialen Infrastruktur bedürfen, wenn sie die Anforderungen der Familien- und Berufsarbeit vereinbaren sollen, um zum Haushaltseinkommen beitragen zu können. Weiter waren 17,9 der befragten körper- und sinnesbehinderter Frauen in der "LIVE" Studie alleinlebend. "Drei Viertel (75,3%) haben eine feste Partnerschaft und 6,3% leben mit den Eltern im Haushalt. Die meisten Frauen leben entweder mit Partner/in (40,5%) oder mit Partner/in und Kind/ern (28,2%) zusammen. Damit sind die körper- und sinnesbehinderten Frauen etwas weniger häufig alleinstehend und leben häufiger mit einem Partner oder einer Partnerin zusammen als Frauen allgemein in Deutschland." (Vergleich mit Mikrozensus 1996). Häußler-Sczepan vermutet auf der Grundlage dieses Ergebnisses, dass sich Frauen mit Behinderung aufgrund ihrer besonderen Lebenssituation weniger leisten können, 'singles' zu sein, weil sie mehr auf die Hilfe von anderen angewiesen sind (Häußler-Sczepan 1999, S. 13).



Ich habe hier so allerlei veröffentlichte Statistiken in Auszügen eingebaut, um dem wissenschaftlichen Ansatz meinen eigenen Erfahrungen gegenüber zu stellen. Aber im Grunde finde ich all diese Zahlen nur erschreckend, und sehr unpersönlich. Sie einzulesen in die verschiedensten Frauenschicksale, und wirklich eine gute und aktuelle, zeitgemäße Zeitzeugenarbeit zu machen, fände ich viel spannender.
Nach dem ich einige Jahre auch die kostenlose Essenausgabestellen mit besucht habe, habe ich dort viele Frauen längere Zeit beobachten und studieren können. Das Schicksal und die Lebenslagen dieser Frauen sind auch von dem armseligen und schlechten Essen geprägt. Was es bedeutet, immer wie ein Nachkriegsmensch in der Kälte und in der Schlange stehen zu müssen, um am Ende zu wenig, oder fast gar nichts von den Resten abzubekommen, die andere Entsorgen, sit sehr erbärmlich und andererseits ein großes Geschenk, wenn man gar nichts hat. Denn der Hunger ist doch der schlimmste Gast im Haus einer Familie.
Und eine Mutter, die ihre Kinder nicht ernähren kann, die leidet doppelt schlimm. Wie oft bin ich stolz auf meine Töchter, wenn sie ohne zu murren einfach nur Brot essen, ohne etwas dazu, oder nackte Nudeln, kalte Kartoffeln. Ich selber kann gut Fasten und Sparen. Aber es macht mich sehr traurig, wenn ich meinem Mann erlebe, daß er mich nicht zu sich ins Haus kommen läßt, weil er nicht möchte, daß ich sehe, daß sein Kühlschrank leer ist. Das er nichts zum Essen anbieten kann. Ich etwas mitbringen muss. Und das es ihm aber peinlich ist, wenn ich etwas mitbringe. Und er im nächsten Augenblick auch aufpassen muss, daß ich nichts wegessen, was ihm dann selber fehlt. Am schlimmsten ist es mit dem Wasser. Wenn man das Wasser aus der Leitung nicht trinken kann, und man kein Geld hat, Wasser zu kaufen. Dann ist die Armut sehr present. Ich liebe ihn, aber er ist einfach traurig, verkriecht sich im komponieren, und lässt mich nicht zu sich herein. Es gibt eben kein Geld im Haus. Er behauptet dann zwar einfach nicht einkaufen gegangen zu sein, weil er eh genug im Haus hat, und er zu viel Arbeit hat. Aber es ist auch eine Tatsache, das es weh tut, wenn man einer Frau so gar nichts anbieten kann.
Wie ich diesen Teufelskreis löse weiß ich noch nicht. Meine Erfahrung der letzten Jahre ist, daß ich immer wenn ich Arbeit habe, so wenig Lohn bekomme, daß ich die zusätzlichen Ausgaben, wie für vernünftige Kleidung sorgen zu müssen, für Kosmetik, für den Weg zu Arbeit, für die Mehrkosten durch das Essen außer Haus, gar nicht mitgetragen werden. Wenn ich dagegen nur von Sozialhilfe leben muss, kann ich mich um Gratisessen bemühen, um kostenlose Lebensmittel und Kleiderspenden. Ich habe Zeit hamstern zu gehen, spazieren zu gehen, zu schauen, was ich so finde, was entsorgt wird. Ich habe Zeit für Sozialkontakte, für Altenpflege, für lauter Momente, wo ich nicht auf mich alleine angewiesen bin. Auf einmal geht es mir etwas besser, aber ich bleibe sehr arm. Ich fühle mich arm, wenn ich nicht teilhaben kann am Leben in der Gesellschaft, wenn ich kein Geld habe, für ein Ballkleid. Wenn ich nie in ein Restaurant gehen kann, mir nie einen Kaffee leisten kann. Wenn ich nie etwas konsumieren kann, in der Stadt, und wenn ich in den öffentlichen Verkehrsmitteln immer auf Kontrolle aufpassen muß.
Gerade fühle ich mich reich, weil ich eine Wochenkarte für die Metro besitze, und alle Ein- und Ausgänge benutzen kann. Weil ich ein paar ordentliche Schuhe, und eine neue Jacke besitze, weil ich einen funktionierenden LapTop habe, und weil ich einen Traum habe. Einen Traum, von einer Taufe, bei den Mormonen. Einen Traum, einen festen Job zu bekommen, dann einen zehntel abgeben zu können, an die Kirche. Gott zu vertrauen, daß irgendwo schon das tägliche Brot herkommt. Dann fühle ich mich reich, an Träumen, an Phantasie, und gesund per Verstand. Fühle mich schön, habe Lust Geige zu spielen, kann von einem eigen Haus träumen, für all mein Eigentum. Habe Lust auf Besitz. Träume von schönen Kleidern und einer Ehe, mit meinem geliebten Schatz, von Wohlstand, durch das Internet, von Reichtum, durch Buchverkäufe, von Literaturpreisen und Anerkennung.

Ich male mir aus, daß über 1000 Menschen auf meine Beerdigung kommen werden. Alles Menschen, denen ich geholfen habe an das Gute in sich selbst zu glauben. Ich fühle mich reich an Ideen und Kreativität, und Kraft meines Geistes habe ich den Willen, nie mehr arm zu sein!
Nie mehr das Gefühl zu haben, kein Geld zuhaben, um essen einzukaufen, um mich selbst, meinem Mann und meine Kinder zu versorgen.

Es bleibt auch die Hoffnung mitzuwirken, in der Veränderung der Welt, in Bezug auf die Genderthematiken und Rechte der Frauen.





Literaturverzeichnis:

Im Literaturverzeichnis wird nur die im Text genannte Referenzliteratur angegeben.
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genauso wie dein Leben,

Fange mit Schritt 1 an und erstelle dir deinen eigenen Lebensplan.


Lege deine Prioritäten fest

  1. 1
    Stelle fest, welche Rolle du in der Gegenwart spielst. Wir spielen jeden Tag eine andere Rolle. Diese Rollen können zum Beispiel sein. „Tochter“, „Maler“, „Student“, „Freundin“, „Käseliebhaber“, etc. Erstelle dir eine Liste auf einem Stück Papier. Welche sind die beständigsten Rollen? [1]
    • Beispiele für andere Rollen sind zum Beispiel: „Chef“, „Hundeliebhaber“, „Bruder“, „Fotograf“, „Mentor“, „Reisender“, „Enkel“, „Denker“, etc.
    • Meine sind:
    • Autorin, Mutter, Geliebte, Stakerin, die schöne Frau, die Einsam, Die Glückliche, Lebenskünstlerin, Kreative, DJ
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    Denke über die Rolle nach, die du in der Zukunft spielen willst. Einige deiner Rollen werden die gleichen sein, wie zum Beispiel „Mutter“, „Maler“. Das werden dann die Worte sein, mit denen du am Ende deines Lebens gerne beschrieben werden willst. Denke auch über Rollen nach, die dich in der Gegenwart stressen, oder einen negativen Einfluss auf dein Leben haben. Vielleicht sind das die Rollen, die du gerne von deiner Liste streichen willst.
    • Für deine Liste kann es behilflich sein, über Dinge nachzudenken, über die man hofft, dass man sie einmal machen wird. Du willst in anderes Land reisen, weil du dein eigenes noch nie verlassen hast? Ist das der Fall, könntest du „Reisender“ zu deiner Zukunft-Liste hinzufügen.

Meine Liste:
DJ, Publizistin, Mutter, Tochter, Ehefrau, Geliebte, Abhängige, Autorin, Professorin, Schriftstellerin, Journalistin, Managerin, Festivalinitiatorin, Politikerin, Feministin, Prominente, Preisträgerin...


  1. 3
    Denke über die Gründe nach, warum du diese gewissen Rollen spielst, oder warum du diese gewissen Rollen gerne spielen würdest. ….Um einen Lebensplan zu erstellen, musst du entscheiden, was deine Prioritäten im Leben sind. Denke also darüber nach, welche Rollen du weiter spielen möchtest und welche Rollen du gerne hinzufügen würdest. Warum möchtest du eine gewisse Rolle spielen? Vielleicht hast du „Vater“ auf deine Liste geschrieben, weil du gerne einmal Kinder haben willst.
    • Eine Hilfe dabei kann sein, über seine eigene Beerdigung nachzudenken. Auch wenn es ein schrecklicher Gedanke ist, kann es sehr behilflich sein. Wer wäre dort? Was hättest du gerne, was die Leute über dich sagen? Vielleicht ist es das Wichtigste für dich, dass die Leute sagen, dass du eine großartige Mutter bist und das Leben von tausenden von Tieren,
    • mit Hilfe der Organisation, in der du gearbeitet hast, verändert hast.
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    Schreibe deine Prioritäten nieder. Wenn du dir über das Warum im Klaren bist, dann mache eine Liste davon. Eine Liste wird dir helfen, organisiert zu bleiben.
    • Deine Liste könnte zum Beispiel enthalten „Schwester“, weil du immer für deinen Bruder da sein willst. Oder „Autor“, weil du gerne die Geschichten deiner Großeltern niederschreiben würdest.
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    Denke über deine emotionellen und körperlichen Bedürfnisse nach. Was benötigst du, um diese Person zu sein, die du gerne sein möchtest? Wenn eine dieser Rollen zum Beispiel „Mount-Everest-Bezwinger“ sein soll, dann werden deine körperlichen Bedürfnisse sein, dass du immer fit bist und dich gesund ernährst. Wenn eine deiner Rollen „Freund“ ist, dann wird es ein emotionales Bedürfnis sein, dass du dich mit netten Leuten umgibst. [2]

Teil2
Erstelle dir deine Ziele

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    Denke darüber nach, welche Ziele du in deinem Leben erreichen willst. Benutze deine Rollen, Prioritäten und Bedürfnisse, um herauszufinden, was du erreichen willst. Welche Dinge willst du noch machen bevor du stirbst? Vergiss nicht, es gibt Ziele, die du wirklich erreichen willst und nicht, was andere von dir wollen. Es kann auch behilflich sein, die Ziele in Kategorien zu unterteilen. Einige Beispielkategorien wären: [3]
    • Karriere, Soziales (Familie und Freunde), Finanzen, Gesundheit, Reisen, Wissen, Spiritualität.
    • Beispiele für Ziele (passend zu den Kategorien): Werde ein renommierter Architekt, heirate und habe zwei Kinder, mache genug Geld, um deine Kinder auf eine gute Schule schicken zu können, halte dein Idealgewicht, besuche jeden Kontinent, mache einen Master in Architektur, besuche den Borobudur-Buddhisten-Tempel.
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    Schreibe einige Ziele mit genauem Datum, an dem du es erreicht haben willst, nieder. Hier ist eine Liste mit weniger vagen Zielen als zuvor:[4]
    • Nimm 5 Kilo bis Juni ab.
    • Werde bis April nächsten Jahres zum Masterprogramm für Architektur aufgenommen.
    • Reise in zwei Jahren nach Indonesien, um den Borobudur-Tempel zu besuchen.
  3. 3
    Schaue, wie du deine Ziele erreichen willst. Das heißt festzustellen, wo du gerade bist und welche Schritte du für dein Ziel absolvieren musst. Hier zum Beispiel das Ziel, einen Master in Architektur zu bekommen:
    • Von heute bis April nächsten Jahres musst du: A. Dich über die möglichen Programme informieren. B. Alle nötigen Dokumente für die Registrierung ausfüllen. C. Die restlichen Dokumente ausfüllen und an die zuständigen Stellen schicken. D. Auf Antworten warten. E. Das Programm auswählen, das du besuchen willst. F. Schreib dich ein!

Teil3
Schreibe deinen Plan

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    Schreibe die einzelnen Schritte nieder, die du brauchst, um deine Ziele zu erreichen. Du kannst das in allen Formaten machen. Handschriftlich, in einem Word-Dokument, auf ein großes Plakat malen, etc. Egal welches Format du wählst, schreibe die Ziele in einer zeitlichen Reihenfolge auf. Bravo – du hast soeben deinen eigenen Lebensplan erstellt. [5]
    • Jetzt ist eine gute Zeit, um die Details der einzelnen Schritte zu betrachten. Wie zum Beispiel die einzelnen Master-Programme, für die du dich bewerben wirst. Oder wenn dein Ziel ist, einfach glücklich zu sein, dann schreibe nieder, was dich glücklich macht.
  2. 2
    Betrachte deinen Lebensplan von neuem. Ein Teil des Lebens ist, das es sich immer verändert. Und wir auch. Die Ziele und Prioritäten mit 15 sind wahrscheinlich andere als mit 25 oder 45. Deshalb ist es wichtig, seinen Plan immer von neuem zu betrachten, damit man einen Plan verfolgt, der einem auch wirklich Glück und Zufriedenheit bringt.
    • Wenn du deinen Lebensplan überarbeitest, dann stelle auch fest, was du bis jetzt erreicht hast. Es ist wichtig seine Erfolge festzuhalten.
  3. 3
    Überarbeite deinen Lebensplan. Wenn du feststellst, dass sich deine Prioritäten und Ziele verändert haben, dann ist es an der Zeit, deinen Plan zu überarbeiten. Schaue, was sich verändert hat, was jetzt wichtiger ist als früher und wie du dieses Ziel erreichen willst. Schreibe so viel um wie nötig.
    • Beschränke dich nicht auf eine bestimmte Anzahl von Zielen. Dein Lebensplan ist ein fließendes Konstrukt. Füge Dinge hinzu, wenn sie wichtig für dich werden und entferne sie, wenn sie keine Priorität mehr haben.

Tipps

  • Schaue deinen Plan regelmäßig an und adjustiere ihn. Dein Leben wird sich ständig verändern und du auch.
  • Sei nicht zu hart zu dir selbst, wenn du einmal ein Datum für ein Ziel nicht schaffst. Passe das Ziel an und arbeite weiter daran.
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  1. Überarbeite deinen Lebensplan. Wenn du feststellst, dass sich deine Prioritäten und Ziele verändert haben, dann ist es an der Zeit, deinen Plan zu überarbeiten. Schaue, was sich verändert hat, was jetzt wichtiger ist als früher und wie du dieses Ziel erreichen willst. Schreibe so viel um wie nötig.
    • Beschränke dich nicht auf eine bestimmte Anzahl von Zielen. Dein Lebensplan ist ein fließendes Konstrukt. Füge Dinge hinzu, wenn sie wichtig für dich werden und entferne sie, wenn sie keine Priorität mehr haben.

Tipps

  • Schaue deinen Plan regelmäßig an und adjustiere ihn. Dein Leben wird sich ständig verändern und du auch.

Musikerin fehlt noch total!







Wo bekomme ich Informationen über das Unternehmen, in dem ich Arbeiten möchte?

    Vom Unternehmen selbst (in der Regel wird das Interesse potentieller zukünftiger Arbeitnehmer begrüßt. Zeigt, dass Sie engagiert bei der Sache sind und sich nicht „ins Blaue“ bewerben)
    Internet
    Arbeitsämter
    Industrie- und Handelskammern
    Zeitungen (je nach Unternehmensgröße lokal, regional, überregional)
    Fachzeitschriften
    Wirtschaftsverbände
    Messen und Kongresse
    Bekanntenkreis

Welche Informationen sind wichtig?

    Unternehmensform
    Unternehmensgröße: Anzahl der Mitarbeiter, Umsatz, Produktion
    Unternehmensdaten: Gründungsjahr, Standorte
    Marktanalyse: Konkurrenz, Zielgruppen, Produktion, Produktpalette
    Corporate Identity
    Unternehmens- und Führungsstruktur
    Unternehmens- und Führungskultur
    Innovations- und Modernisierungsabsichten Informationen über die Abteilung, für die Sie sich beworben haben.
      Welche Aufgaben hat sie innerhalb des Unternehmens
      Rolle im gesamten Produktionsablauf
      Struktur und Aufgabenaufteilung innerhalb der Abteilung



Der Lebensplan, scheint mir eine sehr wichtige Basis, um zu begreifen, wie man mit sein eigener Glückes Schmid sein kann.


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